Pogrebnjak rettet dem VfB das 1:1

165. Stuttgarter Derby
dpa/hele, vom 13.07.2011 20:25 Uhr

Stutttgart – Fußball-Bundesligist VfB Stuttgart hat sich in einem Testspiel blamiert: Die Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia kam am Mittwochabend beim viertklassigen Lokalrivalen Stuttgarter Kickers nicht über ein 1:1 (0:1) hinaus und blieb damit in der vierten Vorbereitungspartie erstmals ohne Sieg.

Marcel Ivanusa brachte den Regionalligisten vor 7100 Zuschauern in der 28. Minute mit einem Elfmeter nach Foul von VfB-Keeper Sven Ulreich in Führung. VfB-Stürmer Pawel Pogrebnjak traf im 165. Stadtderby nach einer Ecke von Tamas Hajnal spät zum Ausgleich (87.).

Niedermeier mit Knieverletzung ausgewechselt

Der VfB war in Bestbesetzung angetreten, die zuletzt angeschlagenen Christian Träsch, Cacau und Julian Schieber waren dabei. Außerdem kamen neben Ulreich, Hajnal und Pogrebnjak unter anderem auch Christian Gentner, Cacau, Zdravko Kuzmanovic und Neuzugang William Kvist zum Einsatz. Bruno Labbadia wechselte während der Begegnung komplett durch, Innenverteidiger Georg Niedermeier musste jedoch schon in der ersten Hälfte mit einer Knieverletzung vom Platz.

„Es ist ein Spiel mit richtigem Derbycharakter. Wir haben zu Beginn nicht die richtige Einstellung gefunden“, sagte VfB-Sportdirektor Fredi Bobic zur Pause. Doch auch danach wurde es beim Bundesligisten kaum besser, stattdessen ließ er sich von den Kickers den Schneid abkaufen.

Stuttgarter Nachrichten

StN: Kickers vs. VfB Das ungleiche Derby als Test für den Ernstfall

Jürgen Frey und Thomas Näher, vom 12.07.2011 04:58 Uhr

Stuttgart – Für welche Seite schlägt Dein Herz? Mit diesem Motto wirbt Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers für das Derby am Mittwoch (19 Uhr/Gazistadion) gegen den VfB Stuttgart. Jeweils eine Gesichtshälfte von VfB-Manager Fredi Bobic und Kickers-Präsidiumsmitglied Guido Buchwald ist dabei auf dem Plakat abgebildet. „So alt sehen wir gar nicht aus“, stellte Bobic beim Betrachten der Fotos fest. „Da könnten wir fast noch mitspielen“, ergänzte Buchwald.

Die beiden ehemaligen Nationalspieler rührten gestern gemeinsam die Werbetrommel für das ungleiche Duell. Es ging lustig zu. Doch morgen auf dem Platz hört der Spaß auf. Zwar sind die Zeiten der großen Rivalität zwischen Blau und Rot vorbei, doch der Bundesligist nimmt den Test gegen den drei Klassen tiefer spielenden Nachbarn ernst: „Den Derby-Charakter wird man spüren, es wird hart in die Zweikämpfe gehen. Für uns ist das eine super Test für unser erstes DFB-Pokal-Spiel“, sagt Bobic. Am 29. Juli (20.30 Uhr) wartet für das Team von Trainer Bruno Labbadia die Hürde beim Drittligisten SV Wehen Wiesbaden.

Galatasaray Istanbul an Marica interessiert

Und die Kickers? Die träumen davon, das 1:1 aus dem Vorjahr (vor 6000 Zuschauern) zu wiederholen. Aber mindestens genauso wichtig ist für Buchwald, dass sich die Blauen „vor einer tollen Kulisse positiv präsentieren“. Der mögliche Neuzugang Omar Jatta (FV Ravensburg) wird mit einer Gastspielerlaubnis stürmen. Beim VfB stehen hinter dem Einsatz der angeschlagenen Angreifer Julian Schieber und Cacau Fragezeichen.

Unterdessen entwickelte sich am Montag eine Hängepartie um die weitere Zukunft von VfB-Stürmer Ciprian Marica. Mit dessen Berater Roger Wittmann hielt Fredi Bobic ständig Kontakt, um über eine mögliche Vertragsauflösung des Rumänen Einigung zu erzielen. „Es wird im Hintergrund gearbeitet, ein finales Gespräch steht noch aus“, sagte Bobic am Vormittag. Da ahnte er noch nicht, dass sich die Gespräche bis in den Abend ziehen würden – bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe hielten sie noch an.

Fakt ist jedenfalls: Marica, der bei den Roten in Ungnade gefallen ist und nicht mehr für den Verein auflaufen wird, sollte am Montag zunächst ins Training zurückkehren. Allerdings war er dann gar nicht in Stuttgart. Angeblich interessiert sich der türkische Erstligist Galatasaray Istanbul für den Angreifer. Ein Angebot des russischen Erstligisten Lok Moskau hat sich dagegen zerschlagen. Marica, so ist zu hören, verspürt kein gesteigertes Interesse, seine Karriere in Osteuropa fortzusetzen. Dabei soll ihm Lok ein Gehalt von rund neun Millionen Euro für drei Jahre geboten haben.

Für das Derby am Mittwoch (19 Uhr) im Gazi-Stadion auf der Waldau sind bisher 4500 Eintrittskarten verkauft. Der Verein empfiehlt das im Ticketpreis enthaltene VVS-Kombiticket zu nutzen.

Stuttgarter Nachrichten

165. Stadtderby im GAZi-Stadion: Stuttgarter Kickers empfangen VfB Stuttgart am 13. Juli

Karten-Vorverkaufsstart über Easy-Ticket-Service beginnt bereits am 1. Juni

Welche Farbe hat dein Herz? Diese wichtige Frage stellen die Stuttgarter Kickers und der VfB Stuttgart den Fußballfans in der Landeshauptstadt und über deren Grenzen hinaus auch in diesem Jahr. Und zwar im Rahmen ihrer Saisonvorbereitung: bei der 165. Auflage des traditionsreichen Stadtderbys. Die Blauen empfangen die Roten am Mittwoch, 13. Juli 2011 – Spielbeginn ist um 19 Uhr im GAZi-Stadion auf der Waldau. Der Karten-Vorverkauf für die reizvolle Testspiel-Begegnung zwischen dem aktuellen Fußball-Regionalligisten und dem Fußball-Bundesligisten beginnt bei Easy-Ticket-Service (www.easy-ticket.de) bereits am kommenden Mittwoch, 1. Juni. Von einem späteren Zeitpunkt an können Eintrittskarten dann auch im Kickers-Fanshop im ADM-Sportpark in Stuttgart-Degerloch erworben werden.

Für Guido Buchwald, der als VfB-Ehrenspielführer eine rote Vergangenheit hat und davor auch als Kickers-Nachwuchsspieler erfolgreich im Einsatz war und inzwischen im Präsidium der Blauen für die sportlichen Belange zuständig ist, ist ein jährliches Stadtderby ein absolutes Muss: „Ein solches Kräftemessen tut beiden Vereinen gut. Außerdem ist es auch für die Spieler eine wunderbare Gelegenheit, sich im Rahmen ihrer Vorbereitung vor einer tollen Kulisse zu präsentieren“, sagt der Fußball-Weltmeister von 1990. Ebenfalls für beide Stuttgarter Clubs schon auf Torejagd gegangen ist Fredi Bobic. „Der Termin passt sehr gut in unsere Vorbereitung. Ein Stadtderby ist immer etwas Besonderes, deshalb freuen wir uns auf diesen Vergleich“, sagt der VfB-Sportdirektor.

Das letzte Kräftemessen zwischen Blau und Rot im Juli 2010 endete im GAZi-Stadion vor 6000 Zuschauern übrigens mit einem 1:1-Unentschieden. Und nicht zuletzt teilen sich die beiden großen Stuttgarter Fußballvereine ebenfalls seit Sommer 2010 den gleichen Hauptsponsor: die Stuttgarter Garmo AG mit ihrer Premium-Marke GAZi.

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StZ: Gibt es eine Fortsetzung?

Ob das Stuttgarter Derby künftig regelmäßig stattfindet, hängt letztlich vom VfB ab.

Vor einem Jahr haben die Stuttgarter Kickers in der Vorbereitung zur neuen Regionalligasaison noch eine 0:10-Klatsche gegen Bayern München hinnehmen müssen. Am Mittwoch nun erreichten sie im Derby gegen den VfB ein achtbares 1:1, ohne das Ergebnis überzubewerten. „Das war zweitrangig“, sagt der Trainer Dirk Schuster, „wichtig war, dass wir uns ordentlich präsentiert haben.“

Denn 6000 Zuschauer kamen trotz der Hitze ins Gazi-Stadion, so dass nach Abzug der Unkosten für beide Vereine knapp 30 000 Euro hängenbleiben dürften, wobei die Summe für die Kickers wertvoller ist als für den Fußball-Bundesligisten. Dabei sagt der Kickers-Präsident Edgar Kurz: „Mir geht es weniger um das Geld als um das Image.“ Deshalb soll das 164. Stadtderby nicht das letzte gewesen sein, sondern nach Möglichkeit eine Dauereinrichtung in der Vorbereitung werden.

Die Frage dabei ist noch, ob der VfB mitzieht. Dessen Präsident Erwin Staudt sagt: „Es ist schön, dass so viele Besucher da waren und alles in ruhigen Bahnen verlief, aber wir müssen jetzt mal schauen, was wir die nächsten Jahre machen.“ Eine Entscheidung wird sicher nicht von heute auf morgen fallen, „aber ich gehe davon aus, dass es eine Fortsetzung gibt“, sagt Kurz.

Bei der Mannschaft steht morgen erst einmal die Wahl des Kapitäns an. Im Vorjahr hatte der Trainer ihn (Marcel Rapp) noch bestimmt. „Da waren wir eine völlig neu formierte Mannschaft“, sagt Schuster, „die hat jetzt ihre Erfahrungen gesammelt.“ Auch auf dem Platz, wie das Ergebnis gegen den VfB bewiesen hat. ump

Stuttgarter Zeitung

Presse zu Stuttgarter Kickers – VfB Stuttgart (1:1)

VfB Stuttgart gegen Stuttgarter Kickers
Ganz im Sinne des Sponsors
Joachim Klumpp und Thomas Haid

Stuttgart – Als die 22 Spieler und der Schiedsrichter Marco Fritz (Korb) zum Anpfiff bereitstanden, fehlte eine der Hauptpersonen. Der Platz von Eduardo Garcia im Gazi-Stadion blieb am Mittwochabend leer. Der Hauptsponsor der beiden Stuttgarter Vereine Kickers und jetzt auch VfB hatte es doch nicht geschafft, sich im engen Terminkalender noch genug Zeit für das 164. Lokalderby freizuschaufeln, um noch rechtzeitig von Spanien nach Stuttgart zu kommen. Verpasst hat er ein schiedlich-friedliches 1:1 (1:1), was sicher ganz in seinem Sinne gewesen wäre. „Das Ergebnis war für mich heute zweitrangig“, sagte dafür der Kickers-Trainer Dirk Schuster, und sein Kapitän Marcel Rapp fügte hinzu: „Wir werden das Resultat nicht überbewerten.“

Die Partie begann zunächst mit einer 15-minütigen Verspätung, weil der VfB auf der Rückfahrt vom Trainingslager in Donaueschingen im Stau gestanden hatte. Zudem fehlten bei dem Bundesligisten nicht nur die deutschen Nationalspieler Sami Khedira, Serdar Tasci und Cacau, sondern auch die ausländischen WM-Fahrer Zdravko Kuzmanovic, Arthur Boka und Khalid Boulahrouz sowie der Torhüter Sven Ulreich, der absprachegemäß Marc Ziegler Platz machte.

Etwas zu tun bekam in der Anfangsphase allerdings nur der Kickers-Torwart Daniel Wagner, der dreimal gegen den auffälligsten VfB-Stürmer Martin Harnik klären musste. „Da hat uns unser Torhüter im Spiel gehalten“, sagte Schuster. Dass sein Team aber, anders als vor einem Jahr beim 0:10 gegen die Bayern, mehr als nur ein Sparringspartner sein wollte, demonstrierten danach Ali Pala, der Ziegler prüfte, und vor allem Marcel Brandstetter, der die bis dahin beste Chance vergab (14. Minute).

Tore gab es dann auch noch zu sehen, wobei der Regionalligist zuerst traf: In der 37. Minute zog Enzo Marchese aus 25 Metern einfach mal ab – vom Innenpfosten fand der Ball dann den Weg ins Netz. Das rüttelte offensichtlich auch den VfB nochmals wach, der im Gegenzug durch einen Schuss von Patrick Funk, den Marcel Rapp noch abfälschte, zum Ausgleich kam.

Kurz nach dem Wechsel hatte Daniel Didavi zweimal das 2:1 für den VfB auf dem Fuß – das verhinderte erst der Pfosten und dann bei einem Freistoß der Torhüter Wagner. Dessen Gegenüber Ziegler musste in der Schlussphase noch mit einer Schulterverletzung ausgewechselt werden. Kurz danach vertrieb dann eine Unwetterwarnung etliche der 6000 Zuschauer vor dem Schlusspfiff aus dem Stadion. Allerdings verpassten sie auch nichts mehr.

„Wir waren teilweise erschöpft“, sagte der VfB-Profi Christian Träsch, „das soll aber keine Ausrede sein.“ Dafür hat Eduardo Garcia nochmals einen guten Grund, dass er auch am nächsten Montag bei der Hauptversammlung des VfB fehlen wird: Der Firmenchef der Garmo AG feiert einen Tag später seinen 60. Geburtstag.

Kickers
Wagner (78. Güvenc) – Jung (46. Abruscia), Auracher (80. Wonschik), Rapp (77. Fennell), Stierle (46. Türpitz) – Rizzi – Gondorf (70. Celiktas), Savranlioglu (61. Ivanusa) – Pala, Brandstetter (65. Videc).

VfB
Ziegler (77. Stolz) – Celozzi, Niedermeier, Träsch, Molinaro – Rudy, Funk – Gebhart (78. Walch), Didavi (65. Schwarz) – Harnik (61. Schipplock), Pogrebnjak (46. Marica).

Tore
1:0 Marchese (37.), 1:1 Funk (38.).

Stuttgarter Zeitung

Kickers gegen VfB
1:1 – Kein Sieger im Derby
Von Jürgen Frey und Dirk Preiß

Stuttgart – Tolle Stimmung, 6000 Zuschauer, ein schönes Spiel und ein Ergebnis, mit dem am Ende vor allem die Stuttgarter Kickers sehr gut leben konnten. 1:1 endete das 164. Stuttgarter Derby zwischen den Kickers und dem VfB am Mittwochabend im Gazistadion.

Sicher, das Duell Blau gegen Rot ist nicht mehr ganz das, was es einmal war. Es ist nur noch ein Test in aller Freundschaft, die sportliche Rivalität fehlt komplett, und ein ungleicher Kampf ist es meistens auch. Aber: Ein unterhaltsames Spektakel kann das Ganze auch sein – wie das Derby am Mittwochabend bewies.

Start mit Verspätung: Der VfB kam direkt aus dem Trainingslager in Donaueschingen – und hätte das Derby fast verpasst. Bis kurz vor Stuttgart lief es noch ganz ordentlich auf der Autobahn, dann stockte der Verkehr: Statt um 18 Uhr trafen die Roten erst um 18.35 Uhr im Gazistadion ein, das Spiel begann daher mit 15 Minuten Verspätung.

Viel Andrang: Den Zuschauern machte das überhaupt nichts. Im Gegenteil: So schafften es auch noch die letzten der 6000 Fußball-Fans zum Anpfiff ins Stadion. „Es ist toll, dass so viele gekommen sind“, freute sich VfB-Coach Christian Gross. Lücken gab es allerdings im B-Block der Kickers-Fans. Einige der Treusten mieden das Derby aus Angst vor gewalttätigen Auseinandersetzungen mit den Anhängern der Roten.

Umbau: Der VfB reiste zwar mit dem kompletten Kader an, einsatzbereit waren aber nur 16 Spieler – und in der Innenverteidigung musste wieder improvisiert werden. An der Seite von Georg Niedermeier spielte diesmal Christian Träsch. „Hat auch Spaß gemacht“, sagte er. Niedermeier aber sah auch Probleme: „Optimal ist das nicht.“

Einer fehlte: Verbesserungswürdig ist auch die Planung von Eduardo Garcia. Der Unternehmer ist Sponsor beider Vereine – den ersten Gazi-Gipfel aber verpasste er. Am 20. Juli feiert Garcia in Marbella seinen 60. Geburtstag – und weilte bereits in Spanien.

Traumtor: Er verpasste so einiges. Zunächst hatten die Roten einige hochkarätige Chancen, die Kickers-Keeper Daniel Wagner hervorragend parierte, dann zog Enzo Marchese aus 25 Metern ab – und die Kugel landete im rechten oberen Eck. „Der neue Bundesliga-Ball geht richtig ab“, sagte der Torschütze, der sein Traumtor mit einem Tänzchen Õ la Adriano Celentano feierte.

Spannungsloch: Gut möglich, dass dies Kickers-Trainer Schuster bald verbietet. Denn gerade einmal eine Minute nach der Kickers-Führung gelang Patrick Funk mit einem abgefälschten Schuss der Ausgleich. „Wieder einmal haben wir nach einem Tor die Ordnung nicht gehalten“, ärgerte sich Schuster, „das zeigt, dass uns noch einiges zu einer Spitzenmannschaft fehlt.“

Kritik: Zufrieden war auch Christian Gross nicht. „Wir hätten gewinnen müssen“, sagte der VfB-Coach und kündigte die Aufarbeitung für Donnerstagmorgen an. Besonders bitter: Torhüter Marc Ziegler zog sich eine Schulterverletzung zu und wird heute per Kernspintomografie untersucht.

Fazit: Alles in allem war es aber ein „rundum gelungener Abend“ (Schuster), den auch viele Ex-Spieler beider Clubs erlebten. Im Stadion waren unter anderen Guido Buchwald, Zoltan Sebescen, Heiko Gerber, Ralf Vollmer und Michael Zeyer.

Stuttgarter Nachrichten

Kickers erkämpfen ein 1:1

Das 164. Stuttgarter Fußball-Stadtderby endet mit einem friedlichen Unentschieden

Stuttgart – VfB Liga eins, Kickers Liga vier – gestern Abend aber waren die beiden Stuttgarter Fußball-Clubs ebenbürtig, zumindest vom Ergebnis her: Im 164. Stadtderby, das über 90 Minuten dem Charakter eines Freundschaftsspiels entsprach, trennten sich die beiden Teams vor 6000 Zuschauern mit 1:1 (1:1).

Von Sigor Paesler

Wenn der Vater mit dem Sohne zum Stadtderby geht, dann kann das ein harmonischer Abend wer-den – auch wenn der Papa ein blaues und der Sohnemann ein rotes Trikot an hat. Hand ihn Hand spazierten die beiden zur Haupttribüne, die anhängermäßig ebenfalls ziemlich durchmischt war. Nur die Fans in den getrennten Blöcken lieferten sich die erwarteten Gesangsduelle.Auch auf dem Platz ging es friedlich zu. Dass dabei kein rechter Spielfluss aufkam, lag daran, dass die Akteure harte Trainingseinheiten in den Knochen hatten und vor allem VfB-Coach Christian Gross personell kräftig improvisierte – in den meisten Fällen nicht freiwillig.So stand der neue Ersatzkeeper Marc Ziegler zwischen den Pfosten, Christian Träsch versuchte sich als Innenverteidiger und die Doppel-Sechs Patrick Funk/Sebastian Rudy wird man so auch nicht mehr oft sehen. Timo Gebhart trug die Kapitänsbinde.„Wir mussten einige Umstellungen vornehmen. Trotzdem hätten wir gewinnen müssen, deswegen ist Kritik angebracht“, sagte Gross. Kickers-Trainer Dirk Schuster war zufriedener: „Wir wollten uns gut präsentieren, aggressiv in die Zweikämpfe gehen, ohne unfair zu sein. Das ist uns vor allem in der ersten Hälfte gelungen.“Die Kickers spielten flott mit, such-ten ihr Heil in der Offensive, wo sie vor dem Tor jedoch regelmäßig der Mut verließ. Mit einer großen Aus-nahme: In der 37. Minute zog Enzo Marchese aus 25 Metern einfach ab – und traf. Das 1:0 wurde mit einem blauen Jubelhaufen gefeiert, wie man ihn zuletzt am Sonntag in Johannesburg in der spanischen Variante gesehen hatte. Doch nur eine Minute später lenkte Kickers-Kapitän Marcel Rapp einen Schuss von Funk zum 1:1 ins eigene Gehäuse. Im zweiten Durchgang tat sich noch weniger – vor allem vor dem Tor.

Eßlinger Zeitung

1:1 im Stuttgarter Stadtderby

6000 Zuschauer sehen im GAZi-Stadion ein packendes Duell zwischen den Kickers und dem VfB

Tolle Stimmung und ein gutklassiges sowie hoch interessantes Spiel: 6000 Fußball-Fans waren am Mittwochabend ins GAZi-Stadion auf der Waldau gekommen, um das 164. Stuttgarter Stadtderby zwischen den Stuttgarter Kickers und dem VfB Stuttgart mitzuerleben. Und der Stadtvergleich zwischen Regionalligist und Erstligist hielt von Anfang an, was er versprach: Ungeachtet der hochsommerlichen Temperaturen spielten beide Mannschaften druckvoll nach vorne. Am Ende trennten sich die beiden Stuttgarter Clubs nach packenden 90 Spielminuten 1:1-Unentschieden.

Das erste Ausrufezeichen für die Kickers-Elf von Trainer Dirk Schuster setzte der letztjährige VfB-II-Akteur Ali Pala mit einem strammen Schuss, den der VfB-Keeper Marc Ziegler zum Eckball abwehren konnte. Auch die Gäste aus Bad Cannstatt beteiligten sich munter an dem offenen Schlagabtausch und gerieten, trotz mehr Ballbesitz, zahlreichen Tormöglichkeiten und den größeren Spielanteilen, in Rückstand. Sehr zur Freude der Fans der Blauen: Kickers-Mittelfeldspieler Enzo Marchese zog in der 37. Spielminute aus gut 30 Meter Tordistanz ab, und der Ball suchte sich seinen Weg über den rechten Torwinkel in das Gehäuse des Bundesligisten – das 1:0.

Viel Zeit zur Freude zur Freude blieb den Degerlochern allerdings nicht. Bereits im Gegenzug fiel der Treffer zum Endstand – erneut durch einen Distanzschuss. VfB-Akteur Patrick Funk war am Ende der Torschütze zum 1:1-Ausgleich, dessen Fernschuss, von einem Kickers-Abwehrbein noch unglücklich abgefälscht, ebenfalls unhaltbar im Kasten des machtlosen Schlussmanns Daniel Wagner landete.

Trotz zahlreicher guter Möglichkeiten nach dem Seitenwechsel blieb es jedoch im GAZi-Stadion beim 1:1 – ein Ergebnis, das in Ordnung ging. Zum einen, weil die Elf von VfB-Trainer Christian Gross ihre Chancen nicht in Tore ummünzen konnte – und zum anderen, weil die Kickers in dieser Partie gut mit und bis zum Schluss engagiert, konzentriert und mit großer Leidenschaft dagegen gehalten hatten.

Stuttgarter Kickers: 1 Wagner (78. 21 Güvenc) – 6 Jung (46. 19 Abruscia), 3 Auracher (81. 28 Wonschick), 15 Rapp (78. 26 Fennell), 13 Stierle (46. 27 Türpitz) – 10 Marchese, 22 Gondorf (70. 5 Celiktas), 24 Savranlioglu (61. 7 Ivanusa), 8 Rizzi – 20 Pala (46. 9 Reule), 11 Brandstetter (65. 25 Videc). Trainer: Schuster.

VfB Stuttgart: 23 Ziegler (75. 12 Stolz), 27 Celozzi, 6 Niedermeier, 35 Träsch, 3 Molinaro – 13 Gebhart (78. 24 Walch), 14 Funk, 16 Rudy, 26 Didavi (65. 22 Schwarz) – 29 Pogrebnyak (46. 9 Marica), 7 Harnik (61. 36 Schipplock). Trainer Gross

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Der Kickers-Torschütze: Enzo Marchese (links) im Laufduell mit Christian Träsch.

Tore: 1:0 Marchese (37.), 1:1 Funk (38.)

Gelbe Karten: Stierle, Rizzi / –

Besonderes: –

Schiedsrichter: Marco Fritz (Korb)

Zuschauer: 6000 Fans im GAZi-Stadion auf der Waldau

Offizielle Homepage

StZ: „Kickers in der zweiten Liga – das wäre ideal“

Von Jürgen Frey

Fußball Pressekonferenz vor dem 164. Fußball-Stadtderby zwischen dem Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers und dem Bundesligisten VfB Stuttgart

Stuttgart – Regionalligist gegen Bundesligist. Vor dem Stuttgarter Freundschafts-Derby Kickers gegen VfB morgen (19 Uhr/Gazistadion) liegen so viele Spielklassen wie noch nie zwischen Blau und Rot. Auch deshalb ist von Rivalität zwischen den Präsidenten Erwin Staudt (VfB) und Edgar Kurz (Kickers) nichts zu spüren.

Herr Staudt, Herr Kurz, nach der WM ist vor dem Derby, halten Sie den Termin morgen für günstig?

Staudt: Einerseits sehe ich es etwas kritisch, da die Menschen vielleicht ein wenig satt sind, was Fußball betrifft. Andererseits glaube ich, dass durch die Spiele in Südafrika – vor allem durch unsere deutsche Elf – auch Lust geweckt wurde auf das Live-Erlebnis im Stadion.

Kurz: Auch wenn beim VfB die WM-Teilnehmer fehlen werden – die Neugier auf die neuen Teams wird groß sein. Ich rechne mit über 4500 Zuschauern.

Profitieren die Vereine von einem Großereignis wie der WM?

Staudt: Die phänomenalen TV-Quoten zeigen doch, dass kein anderes kulturelles Ereignis die Menschen im Land so in ihren Bann zieht.

Kurz: Auffallend finde ich vor allem, wie sehr die Zahl der Frauen zugenommen hat, die Fußball schauen.

Kommen deshalb auch mehr zu den Kickers?

Kurz: Wir können zwar keine Stars bieten, dafür schnellen, ehrlichen Sport mit Herz. Und optisch vorzeigbar ist unsere Elf auch – wie sie bei Modeschauen schon bewiesen hat. Klar ist: Wir haben die gesamte Familie als Fans im Blick. Die Kickers als familienfreundlichster Verein im Land – das hätte durchaus seinen Charme.

Rot und Blau trennen inzwischen drei Spielklassen. Können Sie sich noch ans letzte Derby um Punkte erinnern?

Staudt: Das war im Mai 1992. Ich saß auf der Gegengeraden – und es war Sammer-Time. Matthias Sammer mischte die Kickers fast im Alleingang auf – der VfB machte aus einem 0:1 ein 3:1.

Kurz: Die Kickers stiegen ab, der VfB wurde Meister.

Seitdem geht die Schere zwischen den Clubs immer weiter auseinander.

Kurz: Was die Optik betrifft, haben wir uns durch den gemeinsamen Hauptsponsor Gazi ja schon angenähert. Wir tun alles dafür, um auch sportlich wieder etwas aufzuholen.

Staudt: Wir hätten nichts dagegen. Im Gegenteil: Die Kickers in der zweiten Liga – das wäre ideal. Auch für uns. Die Blauen würden dann in einer Liga spielen, die wir mit unserer zweiten Mannschaft nicht erreichen können. Das würde uns die Möglichkeit bieten, dort Talente weiterzuentwickeln, ohne dass die ihr gewohntes Umfeld verlassen müssten.

Aktuell können Sie nichts für die Blauen tun?

Staudt: Unsere Möglichkeiten sind endlich. Solange die Kickers eine Liga unter unserer Drittligaelf spielen, gestaltet sich die ganze Sache schwierig.

Klappt es mit dem geplanten gemeinsamen Fan-Projekt?

Staudt: Das wäre klasse. In Stuttgart haben wir diesbezüglich Nachholbedarf. Doch die Entscheidung liegt bei der Stadt – der Zuschuss wurde meines Wissens noch nicht bewilligt. Die Gelder vom Deutschen Fußball-Bund und vom Land dagegen schon.

Kurz: Ich würde es auch toll finden, wenn es klappt. Ich bin in Cannstatt geboren und in Degerloch aufgewachsen. Ich bin Stuttgarter und frei von jeder Rivalität.

Und wenn in der kommenden Bundesligasaison Ihr Sohn Marco mit dem 1. FC Kaiserslautern auf den VfB trifft …

Kurz: … dann bitte ich um Verständnis, dass ich mehr Vater bin als Stuttgarter.

Herr Staudt, wäre FCK-Chefcoach Marco Kurz mal einer für den VfB?

Staudt: Er hat ja schon für den VfB gespielt. Marco Kurz ist mit dem Trainer-Gen ausgestattet und gehört zur modernen Generation der Fußball-Lehrer. Er kann für jeden Bundesligisten ein interessanter Mann werden.

Herr Staudt, Herr Kurz, vervollständigen Sie bitte folgenden Satz: Ein Stuttgarter Stadtderby um Punkte wird es …

Kurz: … zunächst nur in blauen Träumen geben.

Staudt: Ich schließe mich meinem Kollegen an. Aber im Fußball ist alles möglich.

Stuttgarter Nachrichten

Kickers gegen VfB: Schon über 2750 Tickets fürs 164. Stadtderby abgesetzt

Die Blauen bieten den Fußball-Fans am kommenden Mittwoch ein großes Rahmenprogramm im und rund ums GAZi-Stadion

Das 164. Stuttgarter Stadtderby zwischen den Stuttgarter Kickers und dem VfB Stuttgart am kommenden Mittwoch, 14. Juli 2010, 19 Uhr im GAZi-Stadion auf der Waldau kommt näher und wirft seine Schatten voraus: Bis zum heutigen Tag sind für das reizvolle Duell zwischen dem Degerlocher Fußball-Regionalligisten und dem Bundesligisten aus Bad Cannstatt schon mehr als 2750 Eintrittskarten verkauft worden. „Der Vorverkauf läuft gut und zieht jetzt eine Woche vor dem Spiel noch weiter an“, sagt Kickers-Geschäftsführer Jens Zimmermann zur Nachfrage am Saisoneröffnungsspiel zwischen den beiden großen Stuttgarter Clubs seitens der Fußballfans aus Stuttgart und der Region. „Die tollen WM-Leistungen der deutschen Fußballnationalmannschaft vor allem gegen England und Argentinien haben großen Appetit auf Live-Fußball gemacht“, sagt Zimmermann, „diesen werden wir sehr gerne am 14. Juli stillen“.

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Welche Farbe hat dein Herz? Guido Buchwald freut sich auf das 164. Stadtduell am kommenden Mittwoch (GAZi-Stadion, 19 Uhr) zwischen den Kickers und dem VfB Stuttgart.

So werden die Stuttgarter Kickers am kommenden Mittwoch den Fußballfans rund um die Partie ein buntes Rahmenprogramm im GAZi-Stadion anbieten. Bereits ab 17 Uhr ist dann auf dem Parkplatz P2 (neben dem Block A des GAZi-Stadions) die Baiersbronn-Meile geöffnet. Die Nordschwarzwälder Feriengemeinde Baiersbronn präsentiert sich beim Derby auf der Waldau mit einem bunten Angebot. Auf die Besucher warten neben kulinarischen Köstlichkeiten auch verschiedene Mitmachaktionen wie ein Segway-Parcours, ein Nagelwettbewerb, Torwandschießen und Bodo’s Sportstudio – eine Fitnesseinheit mit dem Personal-Coach des Schliffkopfhotels – dem Trainingslager-Domizil der Blauen.

Der langjährige Partner Auto-Palazzo stellt ein neues Fahrzeug vor und lädt zum Gewinnspiel ein. Der große deutsche Optiker ProOptik lässt drei Zuschauer in der Halbzeitpause zum Torwandschießen um einen 500-Euro-Gutschein für eine Brille nach Wahl antreten. Außerdem erhält man gegen Vorlage der Eintrittskarte und eines Coupons, den man dem Stadionheft „Kickers-Magazin“ entnehmen kann, beim nächsten Brillenkauf 20% Rabatt. Und zwar auf jede neue Brille oder Sonnenbrille ab 50,- Euro Einkaufswert.

Der Vorverkauf wird über Easy Ticket Service angeboten. Die Ticket-Hotline von Easy Ticket ist unter Telefon 0711/2 555 555 zu erreichen. Karten können auch online im Internet unter www.easyticket.de gekauft oder direkt an einer der über 50 Easy Tickt Service-Vorverkaufsstelen in ganz Baden-Württemberg erworben werden.

Eintrittskarten für die 164-Stadtduell-Auflage gibt es außerdem im Fan-Center des VfB Stuttgart wie auch im Kickers-Fanshop im Degerloch ADM-Sportpark zu erwerben. Die Kartenpreise betragen zwischen 6 Euro für den Stehplatz für Kinder sowie 25 Euro für den Sitzplatz für Erwachsene.

Die Öffnungszeiten des Fan-Centers des VfB Stuttgart sind von Montag bis Freitag von 9 bis 19 Uhr und am Samstag von 10 bis 15 Uhr. Der Fan-Shop der Stuttgarter Kickers hat von Montag bis Donnerstag von 15 bis 18 Uhr und am Freitag von 9 bis 12 Uhr geöffnet.

http://www.stuttgarter-kickers.de/staticsite/staticsite.php?menuid=436&topmenu=111