Stuttgarter Kickers mit knappem 1:0-Erfolg beim VfL Kirchheim

Im letzten Testspiel der Rückrundenvorbereitung auf die Regionalliga Süd gelang dem SV Stuttgarter Kickers ein knapper 1:0-Sieg beim Oberligisten VfL Kirchheim. Den Treffer des Tages erzielte Marcel Ivanusa per Kopf in der 27. Spielminute, im zweiten Spielabschnitt verschossen beide Teams je einen Foulelfmeter.

Auf dem holprigen Nebenplatz beim Kirchheimer-Stadion begannen beiden Teams munter und ließen zu Beginn jeweils eine gute Chance liegen. In der 27. Minute brachte Sandro Abruscia eine schöne Flanke in den Strafraum, wo Marcel Ivanusa sich durchsetzen und ins lange Eck zum 0:1 für die Kickers einköpfen konnte. Trainer Dirk Schuster zeigte sich nach der ersten Halbzeit zufrieden: „Wir haben wir sehr ordentlich gespielt, vor allem mit viel Zug nach vorne. Es war viel Bewegung in unserem Spiel und wir konnten die im Training erarbeiteten offensive Laufwege umsetzten.“

Zur zweiten Halbzeit kamen die Gastgeber um ihren Trainer Rainer Kraft immer besser auf und auch zu einigen guten Chancen. Die Beste vergab Benjamin Reich, als er mit seinem Foulelfmeter an Kickers-Keeper Günay Güvenc scheiterte (51.). „Im zweiten Abschnitt hatten wir bedingt durch einen aggressiveren Gegner und einige Wechsel einen Bruch im Spiel“, befand Dirk Schuster. Mit zunehmender Spielzeit hatten die Kickers die Partie wieder besser im Griff, ohne jedoch wirklich gefährliche Akzente in der Offensive setzen zu können. Nach einem Foul an Dirk Prediger bekamen die Kickers kurz vor Spielende einen Foulelfmeter zugesprochen, doch Marcel Brandstetter schoss am linken Pfosten vorbei (84.).

Spielstatistik:

Kickers: Güvenc – Leutenecker (75. Jung), Fennell (60. Köpf), Rapp, Gerster – Marchese, Abruscia, Ivanusa, Gondorf (78. Pala) – Yilmaz (60. Brandstetter), Treske (75. Prediger) – Trainer: Schuster

Tore:
0:1 Ivanusa (27.)

Zuschauer:
150 Zuschauer auf dem Sportgelände an der Jesinger Allee

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Zwei Kickers-Testspiele abgesagt

Das für den morgigen Dienstag geplante Testspiel des Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers gegen den West-Regionalligisten SV Elversberg fällt aus. Der Grund für die Absage: zu viele kranke und verletzte Akteure aufseiten der Saarländer. Ebenfalls abgesagt ist auch die Vorbereitungspartie an diesem Samstag gegen den Verbandsligisten 1. FC 08 Birkenfeld. Nach jetzigem Stand bestreiten die Blauen aus Degerloch demnach ihr nächstes und gleichzeitig auch letztes Testspiel im Rahmen der Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte am Freitag, 11. Februar, beim Oberligisten VfL Kirchheim. Spielbeginn im Stadion an der Jesinger Allee ist um 19 Uhr.

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Zwei Änderungen im Vorbereitungsplan der Regionalliga-Mannschaft

Kickers-Testspiel gegen VfR Aalen am kommenden Montag (14 Uhr) auf der Waldau

Das erste Vorbereitungsspiel der Regionalliga-Mannschaft gegen den VfR Aalen am kommenden Montag, 17. Januar 2011 wurde örtlich verlegt: nachdem auch in Degerloch kein Schnee mehr auf den Plätzen liegt, kann das Testspiel gegen den Drittligisten um 14.00 Uhr auf dem Kunstrasenplatz der Bezirkssportanlage Waldau in Degerloch angepfiffen werden. Somit muss die Partie nicht auf dem beheizbaren Kunstrasenplatz der Sportschule Ruit ausgetragen werden.
Um eine Stunde verlegt wurde auch die Partie gegen den VfL Kirchheim: Der Anstoß des Testspiels am Freitag, 11. Februar 2011 wird nun um 19.00 Uhr im Stadion „Jesinger Allee“ in Kirchheim erfolgen.

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Presse zu VfL Kirchheim – Stuttgarter Kickers II (2:2)

Gühring klaut dem VfL zwei Punkte

Starker Kickers-Keeper will in die Regionalliga

Seit drei Spieltagen ist der VfL Kirchheim in der Fußball-Oberliga jetzt ohne Sieg: Der Vorsprung an der Tabellenspitze schmilzt und schmilzt. Diesmal spuckte Patrick Gühring dem VfL in die Suppe.

KLAUS-DIETER LEIB

Kirchheim. Waren es am siebten Spieltag noch fünf Punkte Vorsprung, ist dieser drei Spieltage später bis auf einen Zähler zusammen-geschrumpft. Hatte die Baumann-Elf in den ersten sieben Spielen nur zwei Gegentore kassiert, waren es in den letzten drei Begegnungen fünf an der Zahl: So frisch, wie die VfL-Kicker aus den Startlöchern gekommen sind, sind sie längst nicht mehr. „Wir dürfen jetzt die Köpfe aber nicht hängen lassen“, fordert Trainer Rolf Baumann. Trotz der unnötigen Punkteteilung war der Kirchheimer Coach mit dem Spiel seiner Mannschaft gegen die Stuttgarter Kickers (2:2) sogar zufrieden: „Wir haben heute Fußball gespielt, wie ich mir das vorstelle. Nur mit der Chancenauswertung kann ich nicht zufrieden sein.“

Obwohl es nach 65 Spielminuten nur 1:1 gestanden hatte, nahm Baumann seinen gefährlichsten Stürmer Antonio Tunjic (sieben Saisontore) dann aus dem Spiel. Was der 24-Jährige nicht ganz nachvollziehen konnte, denn ohne Abklatschen mit dem Trainer ging Tunjic schnurstracks in die Katakomben. Diese Aktion nahm Baumann auf der Pressekonferenz seinem Torjäger nicht übel: „Ich denke, jeder Spieler ist enttäuscht, wenn er ausgewechselt wird.“ Kurz darauf verletzte sich auch noch Maximilian Laible (Schienbeinprellung) und musste ebenfalls ausgewechselt werden. Überraschend brachte der VfL-Übungsleiter erneut keinen weiteren Stürmer. Damit musste Visar Braha ein weiteres Mal 90 Minuten auf der Auswechselbank schmoren. Doch für den VfL-Coach („Visar ist selten im Training“) ist der 22-Jährige im Moment keine Alternative.

Ein altbekannter Kirchheimer Spieler war diesmal Erfolgsgarant dafür, dass der Tabellenletzte für eine Überraschung sorgen konnte: VfL-Ex-Keeper Patrick Gühring hatte vor allem in der zweiten Halbzeit mit teilweise glänzenden Paraden großen Anteil am Punktgewinn. Was ihn besonders freute: „Wenn man als Tabellenletzter beim Spitzenreiter einen Punkt holt, ist dies eine großartige Leistung.“ Ob es für ihn eine besondere Genugtuung war, seinen alten Mannschaftskollegen ein Bein zu stellen? „Nein“, sagte er. Dass Kirchheim so erfolgreich in die neue Saison gestartet ist, wundert den Ex-VfL-Keeper nicht: „Dieser Erfolg ist auch noch ein Verdienst von Trainer Michael Rentschler, der in Kirchheim hervorragende Arbeit geleistet hat.“ Bei den Stuttgarter Kickers hat der 29-Jährige große Pläne. „Ich rechne mir Chancen aus, bald in der Regionalligaelf zu spielen. In drei bis vier Wochen könnte es so weit seit“, verkündete Gühring selbstbewusst. Seit er in der Landeshauptstadt spielt, trainiert er stets bei der ersten Mannschaft mit und ist oft Ersatztorwart bei Spielen.

Nun steht für den VfL wegen des DFB-Länderpokals ein spielfreies Wochenende an, bevor es am 17. Oktober zum ASV Durlach geht. Am kommenden Freitag bestreiten die Teckstädter ein Testspiel gegen den Regionalligisten SG Sonnenhof Großaspach an der Jesinger Allee.

Vorberichte VfL Kirchheim – Stuttgarter Kickers II

Der Erwartungsdruck könnte größer nicht sein

Im Heimspiel gegen die Stuttgarter Kickers II sind die Oberliga-Fußballer des VfL haushoher Favorit

Spitzenreiter gegen Schlusslicht: Zum ersten Mal in dieser Saison lastet auf Oberliga-Tabellenführer VfL Kirchheim die klare Favoritenbürde. Doch der morgige Gegner SV Stuttgarter Kickers II schlug sich am vergangenen Spieltag recht wacker.

REIMUND ELBE

Kirchheim. Nach sieben Siegen in Serie haben die Gipfelstürmer des VfL Kirchheim zweimal in Folge den Platz nicht mehr als Gewinner verlassen. Kein Grund zur Panik unter der Teck, jedoch vielleicht ein erster Fingerzeig, dass die Konkurrenz nicht schläft. Tabellarisch ist trotzdem noch alles im Lot, der VfL führt mit drei Punkten Vorsprung auf die Verfolger TSG 1899 Hoffenheim II und TSG Weinheim.

Morgen um 15.30 Uhr rückt mit den Stuttgarter Kickers II ein schwer gebeuteltes Team an. Nur vier Punkte aus neun Partien haben die Fußballer aus der Landeshauptstadt bisher gesammelt, auswärts gingen alle vier Partien verloren. Die Probleme sind hausgemacht. Der neue Kickers-Geschäftsführer Jens Zimmermann muss in erster Linie das Geld zusammenhalten und mahnt die Fans in diesem Zusammenhang zur Geduld. „Die Konsolidierungsphase genießt in dieser Saison oberste Priorität“, sagt Zimmermann. Die zweite Mannschaft, Tabellensiebter in der Vorsaison, leidet zwangsläufig unter den neuen Restriktionen. Da das Geld für teure Neuzugänge fehlt, wurde der Regionalliga-Kader verstärkt mit Spie­lern aus der Oberliga-Mannschaft ergänzt. Ein kaum kompensierbarer Substanzverlust für die Kickers II. Vergangenen Samstag holten die Jungs von der Waldau beim 1:1 gegen den FC Villingen immerhin den vierten Saisonzähler.

Der VfL wird derweil anfälliger in der Defensive – zumindest, wenn man den Blick auf die Zahl der Gegentore wirft. In den vergangenen zwei Spielen kassierten die Kirchheimer mehr Gegentreffer (3) als in allen sieben Partien zuvor (2). Morgen müssen die Teckstädter auf jeden Fall mit einer sich heftig wehrenden Stuttgarter Mannschaft rechnen. Bei einer Niederlage sind die Kickers fürs Erste nämlich weg vom Fenster – sie verlieren den Anschluss ans Mittelfeld.

Vergleichsweise paradiesisch ist die aktuelle VfL-Situation: 22 Punkte aus neun Partien. Trainer Rolf Baumann hat einmal mehr viele Optionen für die Mannschaftsaufstellung. Der Trend geht zu Antonio Tunjic und Maximilian Laible als Sturmduo. Ob auch der zuletzt angeschlagene Mittelfeldakteur Oliver Otto (Schulterprobleme) rechtzeitig fit wird, ist noch nicht ganz sicher. Alternativen hat Baumann jedenfalls, zudem ist er immer für eine Überraschung gut, wie er in Weinheim bewies: Kapitän Christopher Eisenhardt blieb da zunächst auf der Bank.

Morgen gibt es auch noch ein Wiedersehen der ganz besonderen Art. Bei den Kickers steht seit Saisonbeginn Patrick Gühring (28) zwischen den Pfosten. Viele Jahre war er VfL-Stammkeeper, schied vor rund neun Monaten aus dem Kader der Kirchheimer aus. Gühring war bislang bei allen Kickers-Partien im Tor, auch beim bisher einzigen Saisonsieg. Der datiert vom ersten Spieltag (2:0 gegen Durlach). Es wäre eine Oberliga-Sensation, sollten Gühring und Co. ausgerechnet bei Tabellenführer VfL der zweite „Dreier“ glücken.

VfL Kirchheim: Stowers – Eisenhardt, Er, Kauffmann, Altinsoy (Hentschel) – Hofbauer, Otto (Altinsoy), Ohran (Söylemezgiller), Polat – Tunjic, Laible.

Teckbote

Presse zu Stuttgarter Kickers II – VfL Kirchheim/Teck (0:0)

0:0 – Teilerfolg auf der Waldau setzt Kirchheimer Märchen fort

Revanche für Pokalpleite gegen die Stuttgarter Kickers II geglückt – Gelb-Rote Karte für Philipp Schraivogel

Der „Wahnsinn“ des VfL Kirchheim fand – wenn auch nur partiell – seine Fortsetzung auf der Waldau. Die Oberliga-Kicker aus der Teckstadt erkämpften sich gestern vor rund 150 Zuschauern im Schatten des Fernsehturms ein verdientes 0:0 gegen die zweite Mannschaft der Stuttgarter Kickers.

HELGE WAIDER

Stuttgart. 0:4 – die unlängst bezogene Kirchheimer Klatsche im WFV-Pokalwettbewerb war wohl jedem Akteur noch präsent, als Schiedsrichter David Gonzalez gestern um 15.48 Uhr die Partie beendete. Dieses Mal hatte die Baumann-Truppe (fast) alles richtig gemacht und verbuchte einen Teilerfolg, der das Kirchheimer Märchen von der wundersamen Rettung des einstigen Abstiegskandidaten weiter an Form gewinnen ließ.

Dementsprechend erhellten sich auch die Gesichter der VfL-Kicker nach dem Abpfiff einer Partie, in der sie über weite Strecken des Spiels ein mindestens ebenbürtiger Gegner waren. Kickers-Coach Björn Hinck suchte hinterher nach Erklärungen: „Die englischen Wochen haben meine Jungs müde im Kopf gemacht. Wir hatten zwar Chancen, die letzte Konsequenz fehlte aber schließlich.“ Eine feine Kerbe, die Hinck da geschlagen hatte und in die VfL-Coach Rolf Baumann nur zu gerne mit einschlug: „Wir haben ähnlich konzentriert gespielt wie am letzten Mittwoch, hatten oftmals die besseren, zielstrebigeren Aktionen. Lediglich vor dem Tor der Kickers ging das Rezept dann nicht ganz auf.“

Im Klartext: Bei beiden Teams blieben die Sturmreihen trotz guter Chancen hinter den Erwartungen zurück. Sowohl die jeweils in der Spitze agierenden Tunjic-Brüder (Mijo auf Kickers-Seite, Antonio auf VfL-Seite) als auch ihre jeweiligen Offensivpartner Sokol Kacani (Kickers) und Maximilian Laible (VfL) waren zwar bemüht, schafften es aber nicht, das sprichwörtliche „Runde“ in das „Eckige“ zu verfrachten. Tormöglichkeiten sowohl für die Stürmer als auch die Mitspieler gab’s von Beginn an. Die Einheimischen verschafften sich in der Anfangsphase mit viel Druck ein leichtes optisches Übergewicht. Maikel Boric schoss knapp übers VfL-Tor (10.), Simon Köpf nach einer der seltenen Uneinigkeiten in der Kirchheimer Verteidigung knapp daneben (11.) und Michele Rizzi scheiterte am gut parierenden VfL-Goalie Michael Stowers (13.).

Nach einer Viertelstunde „Hurra-Fußball“ der Stuttgarter Kickers machte der VfL fortan die Räume enger, agierte statt zu reagieren und kam prompt zu ersten Chancen. Mannschaftskapitän Christopher Eisenhardt suchte mit einem feinen 40-Meter-Diagonalpass Tunjic, der per Kopf auf Emrah Polat weiterleitete. Dessen Schuss aus zwölf Metern strich knapp übers Kickers-Gehäuse (16.). Kurz vor Halbzeit der nun ausgeglichenen Partie fand Maximilian Laible – nach seiner Verletzung erstmals wieder im Einsatz – mit einer Flanke in Tunjic einen dankbaren Abnehmer. Der VfL-Goalgetter drosch das Leder jedoch frei vor Kickers-Keeper Luis Rodrigues über die Latte (41.). Nur zwei Zeigerumdrehungen später bediente nun umgekehrt Tunjic Laible, doch auch der Schlenzer des Ex-Heidenheimers rollte knapp am langen Toreck vorbei.

Nach dem Seitenwechsel spielte Armin Ohran für den angeschlagenen Oliver Otto und Nebih Kadrija für den ausgepumpten Laible. Das Spielgeschehen verlagerte sich zusehends ins Mittelfeld. Beide Abwehrreihen standen gut – auf Kirchheimer Seite zusammengehalten von Nico Kauffmann, der in der Innenverteidigung eine Top-Leistung ablieferte. Selim Altinsoy hatte eine der wenigen Tormöglichkeiten, scheiterte jedoch an Kickers-Torspieler Rodrigues (47.). Vier Minuten später war es erneut Tunjic, der – von Hans-Alex Thies bedient – frei stehend über das Tor zielte.

Für kurze Aufregung sorgte Innenverteidiger Philipp Schraivogel, der – bereits gelb-belastet – seinen Gegenspieler im Mittelfeld attackierte und dafür die Ampelkarte sah. Coach Baumann reagierte, beorderte den bis dahin im Mittelfeld lenkenden Ferdi Er in die Innenverteidigung zurück und hatte somit das potenzielle Loch schnell gestopft. In der Folgezeit sollte sich dies jedoch auf den Offensivdrang der Kirchheimer negativ auswirken. Folge: Die Kickers kamen noch einmal auf, ohne sich jedoch zwingende Torchancen erarbeiten zu können.

Unterm Strich blieb ein Remis, das sich beide Teams redlich verdient hatten – auf Kirchheimer Seite freilich in erster Linie durch eine konzentrierte und fehlerarme Abwehrleistung. Angesichts der Ergebnisse der in der Tabelle hinter den Kirchheimern platzierten Teams darf das Remis getrost als gewonnener Punkt bezeichnet werden.

SV Stuttgarter Kickers II: Rodrigues – Köpf, Oliveira, Kärcher, Landeka – Petruso, Jung (62. Kovac), Rizzi, Boric – Kacani, Tunjic (58. Gümüssu).

VfL Kirchheim: Stowers – Thies, Schraivogel, Kauffmann, Eisenhardt (76. Söylemezgiller) – Polat, Er, Otto (46. Ohran), Altinsoy – Laible (53. Kadrija), Tunjic.

Tore: Fehlanzeige.

Gelbe Karten: Eisenhardt, Schraivogel.

Gelb-Rote Karte: Schraivogel (VfL/62./wiederholtes Foulspiel).

Zuschauer: 150.

Schiedsrichter: David Gonzalez (Wiesental) leitete die faire Partie souverän.

Teckbote

Keine Tore gab es beim gestrigen Derby zwischen den Stuttgarter Kickers II und dem VfL Kirchheim. Die Partie war jedoch alles andere als langweilig. „Es war durchaus ein spannendes Spiel“, sagte der Kirchheimer Trainer Rolf Baumann, dessen Mannschaft vor allem zu Beginn der zweiten Hälfte recht aktiv war. Nachdem der Kirchheimer Abwehrspieler Philipp Schraivogel Gelb-Rot gesehen hatte, zogen sich die Gäste aber mehr zurück. Bei den überlegenen Kickers fehlte laut ihrem Trainer Björn Hinck die letzte Konsequenz: „Meine Spieler haben einen etwas müden Eindruck gemacht.“

Stuttgarter Zeitung

Vorberichte Stuttgarter Kickers II – VfL Kirchheim

Geht der Wahnsinn weiter?

VfL will Höhenflug in der Oberliga bei den Stuttgarter Kickers II fortsetzen

Zweiter gegen Vierter – so würde das morgige Oberligaduell zwischen dem VfL und den Kickers lauten, zöge man nur die Rückrundentabelle zurate. So aber ist es für Kirchheims Oberliga-Fußballer „nur“ ein weiteres wichtiges Spiel auf dem Weg Richtung Klassenerhalt. Dieser hat durch den 2:1-Coup über Hoffenheim am Mittwoch konkretere Formen angenommen.

Peter Eidemüller

Kirchheim. Wenn morgen um 14 Uhr unter dem Stuttgarter Fernsehturm der Anpfiff zum Oberligaderby zwischen der Kickers-Reserve und dem VfL fällt, treffen zwei der besten Rückrundenteams aufeinander. Während die Degerlocher mit 17 Punkten aus neun Spielen seit der Winterpause Vierter sind, belegt der VfL in dieser inoffiziellen Wertung gar den zweiten Platz: 18 Zähler ergatterte die Baumann-Elf in ebenfalls neun Spielen – der VfL 2009: Wahnsinn im positiven Sinne. Nur der designierte Meister aus Großaspach, der nach dem Kirchheimer 2:1-Coup über Verfolger Hoffenheim sieben Punkte Vorsprung auf die Badener hat, war mit 23 Zählern besser seit der Winterpause.

Die VfL-Saison scheint nach total verkorkstem Start (nur ein Punkt aus den ersten neun Partien) also doch noch auf ein Happy End zuzusteuern. „Jeder arbeitet für den anderen, wir sind ein richtiges Team geworden“, versucht Kapitän Christopher Eisenhardt die Kirchheimer Metamorphose vom Kellerkind zum Mittelfeldanwärter zu erklären. Sein Coach leistet Schützenhilfe: „Unsere Stärke ist, dass sich die Mannschaft immer weiter entwickelt. Dazu kommen noch Glück und Cleverness“, so Rolf Baumann, der trotz der jüngsten Erfolgsserie von sechs Heimspielsiegen in sieben Spielen auf dem Teppich bleibt. „Wir wissen, wo wir herkommen: von ganz unten.“

Um dort nicht mehr zu landen, müssen aus den verbleibenden acht Saisonspielen noch möglichst viele Punkte her – am besten schon morgen bei den Kickers. Diese haben sich beim 0:0 am vergangenen Mittwoch beim Tabellenletzten Offenburg zwar nicht gerade mit Ruhm bekleckert, dürften mit ihren 39 Punkten auf Rang neun liegend jedoch kaum noch in den Abstiegsstrudel geraten. Sorgen bereitet den Verantwortlichen auf der Waldau momentan viel mehr die sportliche und finanzielle Entwicklung des eigenen Drittligateams, das bereits mit dem bösen Wort „Insolvenz“ in Verbindung gebracht wird. Ein monetärer K.o. hätte natürlich auch Auswirkungen auf die zweite Mannschaft.

Ob sich der VfL die Verunsicherung der Degerlocher zunutze machen kann, bleibt abzuwarten. Fest steht, dass die Kirchheimer noch zwei offene Rechnungen mit dem Nachbarn haben: In Liga und Pokal watschten die Kickers den VfL jeweils mit 4:0 ab – das schmerzt noch immer, wie auch der Kapitän zugibt. „Ein drittes Mal schlagen die uns diese Saison nicht“, glaubt Christopher Eisenhardt, der morgen aller Voraussicht nach die gewohnten Kollegen in der Vierer-Abwehrkette neben sich begrüßen kann. Ferdi Er dürfte nach seinem Ausflug ins defensive Mittelfeld gegen Hoffenheim wieder in die Innenverteidigung zurückkehren.

Dafür erhält Antonio Tunjic im Angriff wieder einen Partner – anders sind die Worte von Rolf Baumann nach dem Hoffenheim-Spiel nicht zu interpretieren. „Gegen die Kickers werden wir sicher anders beginnen“, antwortete er auf die obligatorische Taktikfrage für den Degerloch-Trip, der für zahlreiche VfL-Cracks die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte bedeutet. Michael Stowers, Christopher Eisenhardt, Ferdi Er, Emrah Polat, Hans-Alex Thies, Sabri Gürol, Selim Altinsoy – alle haben entweder in der Jugend oder bei den Aktiven schon das Trikot mit dem blauen „K“ auf der Brust getragen. Ebenso Kagan Söylemezgiller, dessen Blick offenbar schon über den Kirchheimer Tellerrand hinausgeht: Nach Ostern hat der 21-Jährige ein Probetraining bei den Amateuren von Bayer Leverkusen, die von Ex-Nationalstürmer Ulf Kirsten betreut werden, absolviert. Söylemezgillers Vertrag in Kirchheim läuft noch bis Saisonende, ein Wechsel zum nordrhein-westfälischen Regionalligisten wäre also möglich.

Der Randgeschichten nicht genug: Im Schatten des Fernsehturms kommt es morgen zu einem weiteren Duell der Tunjic-Brüder Antonio (24) und Mijo (21). Der Jüngere liegt in der familieninternen Torjägerwertung mit zwölf Treffern klar vorne. Immerhin konnte Antonio (sechs) am Mittwoch per Doppelpack etwas aufschließen.

Presse zum WFV-Pokal: Stuttgarter Kickers II – VfL Kirchheim (4:0)

Verband vergisst den Schiedsrichter
STUTTGART (ump). Das Nachholspiel im Achtelfinale um den WFV-Pokal war ein reines Geduldsspiel – und das trotz des klaren 4:0- (0:0-)Erfolgs der Stuttgarter Kickers II gegen den Oberliga-Konkurrenten VfL Kirchheim. Denn bis die Partie am Donnerstag angepfiffen werden konnte, war schon eine geschlagene Dreiviertelstunde vergangen, weil der Schiedsrichter fehlte. Der steckte keineswegs irgendwo im Osterverkehr fest, er war schlicht nicht nominiert worden. Auf Rückfrage beim WFV erhielten die Kickers die Antwort: „Was für ein Spiel habt ihr denn?“ Irgendwie ist die Partie untergegangen, nachdem sie zuvor aus diversen Gründen x-mal verschoben worden war. Auf die Schnelle wurde noch der Referee Diehl nominiert. Der annullierte zwar einen Treffer von Petruso, doch nach der Pause sorgten Rizzi (58.), Tunjic (67.), Ivanusa (70.) und Boric (81.) für den ungefährdeten Einzug ins Viertelfinale – glücklicherweise in der regulären Spielzeit, sonst hätte noch ein Spielabbruch wegen Dunkelheit gedroht. Der Termin fürs Viertelfinale gegen Heidenheim steht übrigens schon fest (6. Mai), der Schiedsrichter noch nicht.

Der Kickers-Chefcoach Edgar Schmitt war, genau wie die nahezu komplette Führungsriege des Vereins, aufmerksamer Beobachter des WFV-Pokalspiels, schließlich standen auch einige Spieler aus seinem Kader auf dem Feld: Ersatztorwart Huber, Rapp, Petruso, Tucci und Kacani. Leider zog sich Marco Tucci eine Leistenverletzung zu, so dass er die Busfahrt zum Auswärtsspiel beim Drittliga-Spitzenreiter Union Berlin (morgen, 14 Uhr) nicht mitmachen kann. Ebenfalls zu Hause bleibt der erkrankte Mustafa Parmak.

Stuttgarter Zeitung

0:4 in Degerloch: Aus im WFV-Pokal – Heftiger Disput ums VfL-Personal

Eine Stunde lang bot eine gegenüber den letzten Punktspielen stark veränderte Mannschaft des VfL Kirchheim den Stuttgarter Kickers II Paroli. Doch am Ende setzte es gegen die Oberliga-Mitstreiter eine empfindliche 0:4 (0:0)-Klatsche – das Aus im Achtelfinale des WFV-Pokals. Nur den Anteil von 350 Euro an der Nettoeinnahme nahm der VfL mit nach Hause. Aber der taugt nicht wirklich zum Trostpflaster.

KLAUS SCHLÜTTER

Stuttgart. Es ließe sich trefflich darüber streiten, ob es nicht sinnvoller gewesen wäre, von Anfang an in stärkster Besetzung anzutreten. Schließlich winkte beim Weiterkommen das lukrative Heimspiel gegen das Regionalliga-Spitzenteam 1. FC Heidenheim. Doch VfL-Trainer Rolf Baumann räumt dem Kampf um den Oberliga-Klassenerhalt Priorität ein. In Anbetracht des schweren Heimspiels am Ostermontag gegen die TSG Balingen schonte er gleich sieben Stammspieler, gab Männern aus der zweiten Reihe und Rekonvaleszenten eine Chance.

Mag sein, dass das Spiel für Kirchheim mit der kompletten ersten Elf besser gelaufen wäre. Für Baumann war es keine leichte Entscheidung. Er hatte sie im Sinne der Punkterunde getroffen und damit eine kontrovers geführte Diskussion unter den Fans und Betreuern entfacht.

Die VfL-Truppe zog sich in der ersten Halbzeit gegen die vehement anrennenden Kickers recht achtbar aus der Affäre und schaffte es sogar, den Gegner ab und zu in Bedrängnis zu bringen. So in der 11. Minute, als Oliveira den Schuss von Antonio Tunjic zwei Meter vor dem Tor gerade noch abblocken konnte. Oder in der 27. und 29. Minute, als Mathias Koch und Santos Aranjo-Tiago freistehend den Kasten verfehlten.

Zählbares brachten auch die Platzherren, die in der Punktrunde zuletzt fünf Mal ungeschlagen blieben (vier Siege, ein Unentschieden), nicht zustande. Zweitliga-Stürmer Tucci hämmerte aus drei Metern über den Kasten (4.). In der 25. Minute beulte ein 22-Meter-Schuss von Rizzi das Kirchheimer Netz aus. Doch der Linienrichter entschied auf Abseits, weil Kacani VfL-Torhüter Philipp Uttikal die Sicht nahm und ihn irritierte. Ein Pressschlag von Ivanusa landete auf der Querlatte (36.).

Das Bild änderte sich gravierend nach der Pause. Baumann wollte gerade wechseln, da schlug ein Freistoß von Rizzi aus 20 Metern zum 1:0 ein. Die Kirchheimer Mauer stand schlecht, auch der Torwart machte eine unglückliche Figur, wie überhaupt im ganzen Spiel. Uttikal schien, zumindest an diesem Tag, überfordert. Für die Löcher auf der rechten Abwehrseite zeichnete Mathias Koch mit seinem oft übertriebenen Offensivdrang verantwortlich.

Der Trainer wechselte in der zweiten Halbzeit fünfmal aus – im Pokal erlaubt –, doch die Mannschaft kam nicht mehr auf die Beine. Es folgte ein Doppelschlag von Antonio Tunjics Bruder Mijo und von Ivanusa innerhalb von zwei Minuten. Damit war die Partie gelaufen. Mit dem 4:0 durch Boric (80.) wiederholten die Kickers exakt das Ergebnis des Punktspiels in der Vorrunde.

Baumanns Erkenntnisse aus dem Spiel waren sehr unterschiedlich. „Eine Stunde lang haben wir gut gespielt, dann fiel alles zusammen. Ich hätte etwas mehr Konzentration gewünscht.“ Andererseits habe er auch Positives gesehen. So könne er sich Abwehrchef Ferdi Er durchaus auch im Mittelfeld und Philipp Schraivogel dafür im Abwehrzentrum vorstellen – womit er im Betreuerstab allerdings erneut heftige Diskussionen auslöste.

Sein Kollege Björn Hinck, der als künftiger Trainer der „großen Blauen“ im Gespräch ist, machte dem VfL ein Kompliment: „Er hat sehr gut verschoben und wir haben erst nach dem 1:0 zu unserem Spiel gefunden.“ Am Spielfeldrand rieb sich Kickers-Boss Dirk Eichelbaum vergnügt die Hände. Die Zusatzeinnahme, die das Viertelfinalspiel beschert, kann der klamme Verein sehr gut gebrauchen.

Stuttgarter Kickers: Huber – Petruso (83. Müller), Kärcher, Oliveira, Köpf, Rapp, Rizzi (77. Fennell), Jung, Ivanusa (77. Degirmenci) – Kacani (66. Boric), Tucci (51. Tunjic).

VfL Kirchheim: Uttikal – Koch, Kauffmann, Schraivogel, Eisenhardt – Söylemezgiller (58. Er), Thies (80. Ohran), Gürol (46. Polat), Altinsoy (67. Kadrija) – Tunjic, Aranjo-Tiago (67. Braha).

Tore: 1:0 Rizzi (55.), 2:0 Tunjic (67.), 3:0 Ivanusa (69.), 4:0 Boric (80.).

Gelbe Karten: Kacani – Schraivogel, Gürol.

Schiedsrichter: Martin Petersen (Stuttgart).

Zuschauer: 250.

Teckbote