2:3 – Kickers verpassen gegen VfR Aalen eine Überraschung

Ugur Yilmaz und Alessandro Abruscia treffen für die Blauen im ersten Testspiel 2011 – Nächste Begegnung an diesem Freitag beim 1. FC Saarbrücken (14 Uhr)

Der Fußball-Regionallist Stuttgarter Kickers hat in seinem ersten Testspiel im Jahr 2011 nur knapp ein mögliches Unentschieden verpasst: Die Blauen unterlagen am heutigen Montag mit 2:3 (0:2) gegen den Drittligisten VfR Aalen vor 150 Zuschauern im ADM-Sportpark in Stuttgart-Degerloch, wohin die Begegnung kurzfristig auf den Rasenplatz des Kickers-Trainingsgeländes verlegt wurde. Die im zweiten Abschnitt eingewechselten Ugur Yilmaz (46.) und Alessandro Abruscia (64.) glichen den 0:2-Halbzeitrückstand gegen die Gäste von der Ostalb zwischenzeitlich aus, für die Ex-Kickers-Akteur Ralf Kettemann (24., Foulelfmeter) und Robert Lechleiter (34.) mit ihren Treffern gesorgt hatten. Das Tor zum Endstand gelang acht Minuten vor dem Abpfiff von Regionalliga-Schiedsrichter Pascal Müller (Löchgau) dem Aalener Angreifer Christian Haas, der Kickers-Schlussmann Daniel Wagner mit einem Kopfball überwand.

Kickers-Cheftrainer Dirk Schuster verschaffte in der ersten Testpartie im neuen Jahr insgesamt 18 Akteuren Spielpraxis unter freiem Himmel. Schuster nominierte gegen den Drittligisten in Ugur Yilmaz, Fabio Leutenecker, Ryan Gazet und Ramazan Kandazoglu gleich vier Akteure aus der Kickers-U23, als Gastspieler präsentierten sich außerdem erstmals im Kickers-Trikot der Angreifer Florian Treske (SSV Ulm 1846) und der japanische Mittelfeldmann Daito Fujinami (Kokushikan University).

Am morgigen Dienstag werden die Blauen zu einem dreitägigen Team-Building-Trainingslager in Baiersbronn in den Schwarzwald aufbrechen, ehe von Samstag an bis einschließlich Freitag, 28. Januar, in Rotenburg an der Wümme (Niedersachsen) ein weiteres Trainingslager folgt. Das nächste Testspiel bestreiten die Stuttgarter Kickers bereits an diesem Freitag beim einem weiteren Drittligisten: Neue Anstoßzeit der Partie beim 1. FC Saarbrücken ist jetzt um 14 Uhr.

Nicht zur Verfügung standen auf Seiten der Degerlocher aus Verletzungs- und Krankheitsgründen die Feldspieler Oliver Stierle, Marcel Brandstetter, Jerome Gondorf, Dirk Prediger, Michele Rizzi sowie der Torwart Günay Güvenc. Während der VfR Aalen sich eine Woche vor dem Drittliga-Nachholspiel am nächsten Dienstag beim VfB Stuttgart II bereits in der Endphase seiner Vorbereitung befindet, stehen die Blauen nach der Weihnachtspause erst seit vergangenen Montag wieder im Trainingsbetrieb.

Angesichts dieser Umstände war Dirk Schuster mit der Leistung seines Kaders gegen die Formation des Gäste-Trainers Ralph Hasenhüttl zufrieden: „Wir haben uns gegen Aalen sehr ordentlich präsentiert“, sagte Schuster, der nun in den beiden anstehenden Trainingslagern mit seiner Mannschaft konzentriert arbeiten wird.

Spielstatistik

Stuttgarter Kickers (1. Halbzeit): 1 Wagner – 36 Leutenecker, 4 Köpf, 15 Rapp, 17 Gerster – 6 Jung, 26 Fennell, 5 Fujinami – 10 Marchese – 27 Türpitz, 14 Treske. Trainer: Dirk Schuster.

Stuttgarter Kickers (2. Halbzeit): 1 Wagner – 36 Leutenecker, 3 Auracher, 26 Fennell, 17 Gerster – 19 Abruscia, 35 Kandazoglu, 7 Ivanusa – 20 Pala – 37 Yilmaz, 12 Gazet. Trainer: Dirk Schuster.

VfR Aalen: 1 Bernhardt (46. 24 Wehr) – 19 Scheuring, 8 Barg, 36 Kempe (58. 25 Strahler), 15 Hohn – 6 Kettemann (67. 20 Foelsch) – 2 Dausch (58. Haas), 23 Hofmann, 10 Schön (58. 11 Valentini), 17 Morys – 30 Lechleiter (58. 37 Traut). Trainer: Ralph Hasenhüttl.

Tore: 0:1 Kettemann (24, Foulelfmeter), 0:2 Lechleiter (35.), 1:2 Yilmaz (46.), 2:2 Abruscia (64.), 2:3 Haas (82.)

Schiedsrichter: Pascal Müller (Löchgau)

Besonderes: –

Zuschauer: 150 Fans im ADM-Sportpark

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Zwei Änderungen im Vorbereitungsplan der Regionalliga-Mannschaft

Kickers-Testspiel gegen VfR Aalen am kommenden Montag (14 Uhr) auf der Waldau

Das erste Vorbereitungsspiel der Regionalliga-Mannschaft gegen den VfR Aalen am kommenden Montag, 17. Januar 2011 wurde örtlich verlegt: nachdem auch in Degerloch kein Schnee mehr auf den Plätzen liegt, kann das Testspiel gegen den Drittligisten um 14.00 Uhr auf dem Kunstrasenplatz der Bezirkssportanlage Waldau in Degerloch angepfiffen werden. Somit muss die Partie nicht auf dem beheizbaren Kunstrasenplatz der Sportschule Ruit ausgetragen werden.
Um eine Stunde verlegt wurde auch die Partie gegen den VfL Kirchheim: Der Anstoß des Testspiels am Freitag, 11. Februar 2011 wird nun um 19.00 Uhr im Stadion „Jesinger Allee“ in Kirchheim erfolgen.

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Presse zu VfR Aalen – Stuttgarter Kickers (2:0) und zur Verpflichtung von Marcel Brandstetter

Ein Geben und Nehmen
Regionalliga Die Kickers verlieren beim Meister Aalen mit 0:2, dafür kommt deren Stürmer Marcel Brandstetter. Von Joachim Klumpp

Die Mannschaft der Stuttgarter Kickers hat am Samstag schon mal einen Vorgeschmack darauf bekommen, wie man eine Meisterschaft in der Fußball-Regionalliga feiert. Da wurde im Aalener Waldstadion die Meisterschale plus dem zugehörigen Wimpel im Helikopter eingeflogen. Und was machen die Kickers? „Wir waren sehr gute Gäste“, sagte deren Trainer Dirk Schuster, nachdem seine Mannschaft 0:2 verloren hatte.

Sein Kollege Rainer Scharinger gab zu: „In erster Linie bin ich mit dem Ergebnis zufrieden.“ Mit der Leistung weniger; die stimmte dafür bei den Kickers, nur die Ausbeute nicht. Trotz einer Handvoll guter Möglichkeiten zeigte sich nach zuletzt drei Spielen mit je drei erzielten Treffern, dass im Angriff (ohne den gesperrten Torjäger Mijo Tunjic) doch die Durchschlagskraft zu wünschen übrig lässt. „Da hat man den Qualitätsunterschied gesehen“, sagte Schuster nach den beiden Treffern von Aalens Marco Güttler, bei denen die Kickers-Abwehr freundlich Pate stand. „Wir waren einfach effektiver“, betonte Scharinger.

Damit die Effizienz nächste Saison bei den ambitionierten Stuttgartern zunimmt, wurde am Samstag ausgerechnet ein Aalener verpflichtet: Marcel Brandstetter unterschrieb vor Ort einen Zweijahresvertrag, und passt ins Profil: er ist jung (22 Jahre) und aus der Region (geboren in Esslingen), nachdem er einst schon bei den A-Junioren der Kickers spielte. „Dank seiner Schnelligkeit und Statur kann er helfen, unsere Ziele zu erreichen.“ Und noch ein „Neuzugang“ weilte unter den 3633 Zuschauern: Der Exprofi Michael Zeyer, der auf der Ostalb wohnt, soll noch in dieser Woche als Berater mit dem Schwerpunkt Scouting vorgestellt werden.

(…)

Für die Stuttgarter Kickers bleibt einstweilen nur die erste Runde des WFV-Pokals am letzten Juli-Wochenende, an dem auch die zweite Mannschaft teilnehmen wird. Die hat sich durch ein 2:0 gegen Weinheim den Klassenverbleib in der Oberliga gesichert, so dass es aus Kickers-Sicht zumindest noch einen Grund zur Freude gab. Kurios dabei: der für die erste Mannschaft nicht spielberechtigte Mijo Tunjic kam in der zweiten Hälfte zum Einsatz, nachdem seine Zwei-Spiele-Sperre mit dem Schlusspfiff in Aalen (15.45 Uhr) abgelaufen war, die Partie der kleinen Kickers aber wegen des späteren Anpfiffs noch lief.

Stuttgarter Zeitung

Kickers holen Brandstetter zurück

Aalen – Effizienz vor dem Tor gehört im Fußball zu den wesentlichen Qualitätsmerkmalen. Der VfR Aalen zeigte dies im Fußball-Regionalligaduell gegen die Stuttgarter Kickers eindrucksvoll. Der Meister hatte bei seinem 2:0(0:0)-Erfolg drei gute Chancen – und machte durch Stürmer Marco Grüttner zwei Treffer. Die Blauen hatten mindestens fünf hochkarätige Möglichkeiten, versiebten ohne ihren gesperrten Torjäger Mijo Tunjic (19 Saisontreffer) alle – und gingen leer aus. Trainer Dirk Schuster fühlt sich in seiner Erkenntnis bestätigt: „Im Sturm müssen wir gewaltig zulegen.“

Kein Team unter den ersten zehn der Tabelle hat weniger Tore erzielt als die Kickers. In der neuen Saison fehlt zudem Tunjic, der zum Drittligisten SpVgg Unterhaching abwandert. Wollen die Blauen tatsächlich ernsthaft um den Aufstieg mitspielen, müssen für den Angriff dringend Verstärkungen her.

Eine haben sie seit gestern unter Dach und Fach. Die Kickers präsentierten nach Defensivmann Oliver Stierle (FC Bayern München II) in Marcel Brandstetter einen zweiten alten Bekannten als Neuzugang. Der 22-Jährige spielte nach den Stationen TSV Oberensingen, VfL Kirchheim und VfB Stuttgart in der Saison 2006/07 für die A-Junioren der Blauen. Anschließend stürmte er für 1899 Hoffenheim II, ehe er vor dieser Saison zum VfR Aalen wechselte. Dort erzielte der gebürtige Nürtinger in 28 Einsätzen drei Tore, am Pfingstsamstag gegen die Kickers fehlte er krankheitsbedingt. Sein künftiger Trainer weiß trotzdem, was der Mann kann: „Marcel ist schnell, trotz seiner Größe von 1,89 m technisch stark und kaltschnäuzig vor dem Tor.“

Durch die Verpflichtung von Brandstetter haben die Blauen nun drei Stürmer für die kommende Saison unter Vertrag. Da aber weder der Neue aus Aalen noch Dirk Prediger (zwei Saisontreffer) und Philipp Türpitz (ein Treffer) in der Regionalliga bisher Torjägerqualitäten bewiesen haben, läuft die Suche nach Stürmern weiter auf Hochtouren.

Stuttgarter Nachrichten

Gastgeschenke für den Meister

Fußball, Regionalliga: VfR Aalen verabschiedet sich mit 2:0 gegen die Stuttgarter Kickers von den eigenen Fans

Pünktlich zur Meisterfeier mit Freibier und Live-Musik ist der künftige Drittligist VfR Aalen in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Dass die Party in der Scholz-Arena nicht durch eine erneute sportliche Enttäuschung getrübt wurde, dafür sorgten beim 2:0 (0:0) auch die Stuttgarter Kickers. Denn die verteilten während des Derbys jede Menge Gastgeschenke.

Meisterfeier, Teil zwei: Beim letzten Heimspiel der Saison 2009/2010 hat der VfR Aalen seinen Fans nochmal was geboten. Und das bereits vor dem Anpfiff. Ein mit dem VfR-Logo versehener Helikopter landete im Mittelkreis des Rasens. Mit an Bord der Meisterwimpel und die Schale, die Kapitän Aytac Sulu noch vor dem Anpfiff von Günter Seith, dem Spielausschussvorsitzenden des Süddeutschen Fußballverbandes (SFV), überreicht bekam. Als um 15.51 Uhr der letzte Heimauftritt in der Regionalliga abgepfiffen wurde, ging die Party weiter. Mit Freibier und Live-Musik für die Fans. Und mit einer offiziellen Feier im Forum. Dort lächelte dann endlich auch Rainer Scharinger. Zuvor hatte der Trainer des VfR Aalen wenig Grund zur Freude. Und so sagte Scharinger trotz des 2:0 (0:0) im Derby gegen die Stuttgarter Kickers: „So toll war’s nun auch wieder nicht.“ Damit meinte er vor allem die ersten 45 Minuten, denn die waren alles andere als meisterlich. Wieder kam der VfR nur schwer ins Spiel. Eine Aalener Torchance hatte bis zum Pausenpfiff lediglich Robert Lechleiter (33.). Sonst keiner. „Das war grausam“, sagte Abwehrspieler Tim Bauer. Ähnlich deutlich war Scharinger: „In dieser Halbzeit waren wir unterlegen, und die Kickers hätten eine Führung verdient gehabt.“ Weshalb die Halbzeitansprache des Trainers in der Pause eine deutliche war. Die hat gefruchtet. Denn der VfR erhöhte nun die Schlagzahl. Und weil die Kickers gleich zweimal Marco Grüttner sträflich alleine ließen, stand es nach 72 Minuten 2:0. Zunächst traf der VfR-Torjäger per Kopf zum 1:0, dann mit einem platzierten Flachschuss aus 14 Metern zum 2:0. Und der eingewechselte Raphael Almeida-Knüttgen vergab sogar noch das sichere 3:0, weil Kickers-Keeper Daniel Wagner fahrlässig den Ball vertändelte (80.). Doch das wäre wirklich des Guten zuviel gewesen. Denn Gastgeschenke verteilten die „Blauen“ nicht nur in der Defensive. Vorne ließen Dirk Prediger (48./ 69.), Vinzenzo Marchese (67.), Philip Türpitz (68.) und Demis Jung (83.) allerbeste Gelegenheiten aus. Weshalb Kickers-Trainer Dirk Schuster hinterher süffisant sagte: „Ich denke, wir waren sehr gute Gäste und haben alles dafür getan, dass es ein rundum gelungenes Fest war.“ Der Ex-Nationalspieler erkannte darin allerdings auch den Qualitätsunterschied beider Mannschaften: „Wir machen aus fünf, sechs Chancen kein einziges Tor. Marco Grüttner hat uns dann gezeigt, wie’s geht.“

„Imposante Rückkehr“
Hinterher war’s wie immer: Nach dem Wie fragte keiner mehr. Der Meister hat sich standesgemäß mit drei Punkten vom eigenen Publikum verabschiedet. Weshalb SFV-Geschäftsführer Hans Scheurer im Forum von einer „imposanten Rückkehr in die Dritte Liga“ sprach. Und dann einen gewagten Ausblick auf die kommende Saison versuchte: „Am Gründungsjahr 1921 des VfR Aalen sehe ich, dass 2011 ein Jubiläum ansteht. Ein solches wäre doch geradezu prädestiniert für einen weiteren Aufstieg …“
Solche Sätze sorgten dann selbst am Samstag dafür, dass Rainer Scharinger das Lächeln kurzzeitig wieder verging.

Schwäbische Post

Brandstetter zu den Blauen

Am Rande bemerkt: Auch Fitim Fazlija muss den VfR Aalen wieder verlassen

Für drei weitere Profis ist am Saisonende Schluss beim VfR Aalen. Mittelfeldspieler Fitim Fazlija, Ersatzkeeper Milan Jurkovic und Stürmer Marcel Brandstetter erhalten keinen neuen Vertrag mehr beim Meister. Der 22-jährige Brandstetter hat bereits einen neuen Verein gefunden. Er trägt künftig das Trikot der Stuttgarter Kickers. Der Offensivspieler unterschrieb bei den „Blauen“ einen Vertrag bis Juni 2012.

Die Blicke beim VfR Aalen richten sich jetzt ausschließlich aufs WFV-Pokalfinale am kommenden Mittwoch im Ulmer Donaustadion. Der Gegner FV Illertissen hat am Samstag zahlreiche Stammspieler geschont und deshalb in Denzlingen überraschend mit 0:2 verloren. VfR-Trainer Rainer Scharinger dagegen ließ im Derby die Bestbesetzung auflaufen, weil „es meiner Mannschaft nicht gut tut, wenn ich den Rhythmus unterbreche“.

Den Treffer zum 2:0 hat er mustergültig vorbereitet: Andreas Schön. Doch unmittelbar danach verließ der Mittelfeldstratege humpelnd den Platz. „Es ist wieder dieselbe Verletzung am Spann, wegen der ich zuletzt drei Wochen pausieren musste“, sagt Schön und fügt hinzu, dass „ich hoffe, dass ich am Mittwoch im Pokalfinale fit bin“.

Es hätte der ganz große Auftritt von Raphael Almeida-Knüttgen werden können. Kickers-Keeper Daniel Wagner verlor leichtfertig den Ball, weshalb der Aalener in seinem zweiten Regionalligaspiel die Riesenchance zum 3:0 hatte. „Als ich an den Ball kam, dachte ich, dass das mein Glückstag wird“, sagte Almeida-Knüttgen. Doch dann lenkte Wagner den Ball gerade noch um den Pfosten. alex

Schwäbische Post

Presse zu Stuttgarter Kickers – VfR Aalen (0:0)

Die Null muss stehen

Fußball-Regionalliga Das 0:0 gegen Aalen zeigt: die Kickers sind für den Abstieg zu stark, für den Aufstieg zu schwach. Von Joachim Klumpp

Die Woche der Wahrheit ist für die Stuttgarter Kickers zu Ende. Während bei der Hauptversammlung ein paar Tage zuvor rote Zahlen standen (der bilanzierte Schuldenstand beläuft sich nun auf 744 000 Euro), sprang auf dem Rasen zumindest ein Punkt heraus, für den sich die Kickers spontan zwar nichts kaufen können, der aber gegen den bisherigen Tabellenführer zumindest achtbar ist. Und gerecht, wie die beiden Trainerkollegen und -freunde nach Spielende bestätigten. „Wir können damit leben“, sagte der Kickers-Coach Dirk Schuster, dessen Mannschaft zu Hause weiter ungeschlagen ist, während Rainer Scharingers VfR Aalen die Tabellenspitze abgeben musste.

Der Stuttgarter Kapitän Marcel Rapp analysierte später recht treffend: „In so einem Spiel bekommt man nur zwei, drei Chancen, die muss man machen.“ Genau genommen hatten die Kickers sogar nur eine herausgespielt: in der neunten Minute, als Mijo Tunjic allein auf den Torwart zulief, den Ball aber knapp am Pfosten vorbeischob. Das wäre die Führung gewesen – und möglicherweise auch der Sieg. Wie sagte Rapp: „Wer in diesem Spiel ein Tor macht, geht als Gewinner vom Platz.“ Hätte, wenn und aber. Auch gegen Aalen hat sich, nicht zum ersten Mal in dieser Saison, die Abschlussschwäche gezeigt.

„Für eine Spitzenmannschaft fehlt uns die Kaltschnäuzigkeit“, sagte Rapp – und der Trainer wollte nicht widersprechen. „Die Qualität im Spiel nach vorne ist ein Manko“, sagte Schuster, „aber wir arbeiten daran.“ Mit dem vorhandenen Kader. Dass sich diesbezüglich in der Winterpause etwas tut, ist eher unwahrscheinlich, nicht nur wegen der begrenzten finanziellen Möglichkeiten, sondern weil es wenig Sinn macht in dieser Situation – für den Abstieg zu stark, für den Aufstieg zu schwach – kurzfristige Investitionen zu tätigen; es sei denn, es böte sich ein Spieler perspektivisch über die Saison hinaus an.

In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass der zunächst bis zum Saisonende verpflichtete Mahir Savranlioglu nach seiner Einwechslung durchaus ein paar offensive Akzente auf der linken Seite setzen konnte, die hoffen lassen. „Es sind zwei sehr junge Mannschaften“, sagte Rainer Scharinger, „da fehlt manchmal noch der richtige Blick für die Situation.“

Immerhin, Aalen hat erst neun Gegentore bekommen – und die Kickers sind bereits zum siebten Mal in dieser Saison ohne Gegentor geblieben, auch darauf kann man aufbauen. Zumal die Mannschaft in Kassel und auch gegen Aalen bewiesen hat, dass sie gegen Spitzenmannschaften mithalten kann: läuferisch, kämpferisch, auch spielerisch. Eine Hochrechung macht der Trainer sowieso nicht auf. „Das bringt nichts, wir wollen einfach durch Leistung überzeugen“, sagt Schuster mit Blick auf die ausstehenden drei Spiele bis zur Winterpause, das erste davon beim neuen Tabellenführer Nürnberg II. Der Schatzmeister Frieder Kummer war unter der Woche etwas konkreter: „Wir wollen in dieser Saison eine schwarze Null schreiben, mindestens.“

(…)

Stuttgarter Zeitung

Schwabenderby ohne Würze

Fußball, Regionalliga: VfR Aalen nach 0:0 bei den Stuttgarter Kickers jetzt punktgleich Tabellenzweiter

Weder Fisch noch Fleisch bekamen die 3180 Zuschauer beim 0:0 im Regionalliga-Schwabenderby der beiden Drittliga-Absteiger Stuttgarter Kickers und VfR Aalen am Samstag unterm Stuttgarter Fernsehturm zu sehen. Aalen ist damit seine Tabellenführung wieder los.

WERNER RÖHRICH

Andreas Hofmann – um einen der wenigen positiven Aspekte vorweg zu nehmen – kehrte nach seiner langen Verletzungspause erstmals in einem Punktspiel in das Team zurück und bot über 90 Minuten eine solide Leistung auf der Doppelsechs neben Benni Barg. Rainer Scharinger: „Er hat seine Aufgabe sehr, sehr gut erfüllt.“ Dennoch warnte der VfR-Trainer gleich davor, Wunderdinge zu erwarten. „Wir sind froh, dass Andreas wieder bei uns ist. Aber wir werden auch acht geben, dass wir ihn jetzt nicht gleich verheizen und ihn behutsam in die Mannschaft integrieren.“ Soll heißen: Bis Andreas Hofmann wieder regelmäßig auf seinem gewohnten Stammplatz agieren kann, wird es noch eine Weile dauern.
Dass er in jedem Fall eine adäquate Alternative darstellt, das hat er jedenfalls am Samstag bewiesen. Nachdem neben Innenverteidiger Marcel Klefenz bekanntlich auch Linksverteidiger Tim Bauer rotgesperrt war, beorderte der VfR-Chefcoach Martin Dausch an Bauers Stelle. Demir Januzi nahm Klefenz’ Platz im Abwehrzentrum ein.
Die Rochade ging auf. Denn an Aalens Defensive lag es nicht, dass das Spiel nicht gewonnen werden konnte und die Stuttgarter im fünften Spiel in Folge unbesiegt blieben. Die Gastgeber zeigten sich in der halben Stunde als die mannschaftlich geschlossenere Elf, die von Beginn an versuchte, den Tabellenführer von der Ostalb nicht zu Entfaltung kommen zu lassen und den VfR Aalen bereits im Mittelfeld durch aggressives Tackling frühzeitig am Spielaufbau störten. Joe Mensah mühte sich als alleinige VfR–Sturmspitze lange Zeit vergebens. Die Zuschauer sahen ein Mittelfeldgeplänkel auf mäßigem Niveau.
Die wenigen Torchancen auf beiden Seiten könnten beinahe an einer Hand aufgezählt werden. Die größte davon auf Kickers-Seite hatte gleich nach neun Minuten Mijo Tunjic. Doch der Goalgetter der Blauen platzierte das Leder freistehend vor VfR-Keeper Daniel Bernhardt knapp neben das Gehäuse. Es war die einzige echte Torchance der Stuttgarter. Glück für Aalen. Das hätte die Kickers-Führung sein müssen.
Nur wenig später zögerte auf der Gegenseite Mario Hohn aus ausichtsreicher Positionzu lange – und legte quer, anstatt selbst zu schießen. Und als sich die Zuschauer beinahe schon an das Hick-Hack im Mittelfeld gewohnt hatten, köpfte der mit nach vorne gelaufene Aytac Sulu eine von Ralf Kettemann getretene Ecke an den Pfosten. Das hätte unversehends die Aalener Führung sein können.
Die Fans hatten sich schon fast auf den Pausenpfiff von FIFA-Referee Knut Kircher eingerichtet, als Ralf Kettemann Kickers-Torwart Daniel Wagner anschoss. Kurz darauf musste sich Wagner mächtig strecken, um einen 30-Meter-Schuss von Andreas Hofmann über das Gebälk zu lenken.
Unverändert die zweiten 45 Minuten. Obwohl die Aalener zunächst den Anschein machten, als wollten sie die Elf von Dirk Schuster nun stärker unter Druck setzen, war bald klar: daraus wird an diesem Nachmittag nichts werden. Die größte Chance, doch noch den Aalener Siegtreffer zu erzielen, hatte in der 85. Minute der für Joe Mensah eingewechselte Fabian Liesenfeld. Als Daniel Wagner einen harmlos auf ihn zurollenden Ball nicht richtig traf, war der nur wenig entfernt stehende Liesenfeld davon ebenso überrascht wie alle anderen Beobachter der Szene. Das Leder eierte nebem dem Tor ins Aus. Es gab Eckball.
Die Trainer beider Mannschaften sprachen anschließend von einem leistungsgerechten Unentschieden. Die Leidenschaft, die sie gesehen haben wollten, war nur schwerlich zu erkennen. Und auch Kickers-Coach Schuster gab zu: „Mitte der zweiten Halbzeit war mir klar, dass das Spiel nur durch eine Standardsituation entschieden werden würde.“ Falls es ein Elfmeter hätte sein sollen, dann hätten beide Trainer ihren Spielern sagen müssen, dass sie dafür wenigstens hätten in den Strafraum eindringen müssen.
Im Verfolgerderby bezwang Nürnberg II den SC Freiburg II mit 4:1 und hat damit aufgrund des um ein Tor besseren Torverhältnisses die Tabellenspitze übernommen. Der VfR Aalen ist punktgleich Zweiter.
Stuttgarter Kickers – VfR Aalen 0:0

Stuttgarter Kickers: Wagner – Abruscia (46. Steinle), Köpf , Rapp , Gerster – Jung , Prediger , Ivanusa , Petruso – Gümüssu (69. Savranlioglu), Tunjic.
VfR Aalen: Bernhardt – Scheuring, Januzi, Sulu, Dausch – Barg, Hofmann – Kettemann, Schön (76. Brandstetter), Hohn – Mensah (67. Liesenfeld).
Schiedsrichter: Kircher (Hirschau)
Gelbe Karten: Petruso, Jung – Schön (5. Gelbe Karte), Hofmann.

Schwäbische Post

Zuschauer sehen Teams auf Augenhöhe

Torlos ist das Spiel des VfR Aalen am 16. Spieltag der Fußball-Regionalliga bei den Stuttgarter Kickers zu Ende gegangen. Erfreulich aus VfR-Sicht war das Comeback von Mittelfeldspieler Andreas Hofmann nach überstandenem Kreuzbandriss.

(Aalen/Stuttgart/sz) Von unserem MitarbeiterThomas Ziehn

Das torlose Remis im Derby zwischen den daheim noch ungeschlagenen Stuttgarter Kickers und dem VfR Aalen am 16. Spieltag in der Fußball-Regionalliga Süd ist auch das Duell zweier Freunde gewesen. Denn Kickers-Trainer Dirk Schuster und Aalens Trainer Rainer Scharinger kennen sich bestens aus der „Allstar-Mannschaft“ des Karlsruher SC. Allerdings musste die Freundschaft in Stuttgart 90 Minuten ruhen. Am Ende konnte Schuster mit dem Punktgewinn etwas besser leben als sein Mannschaftskamerad. Aalen wartet seit drei Spielen auf einen Sieg. „Meiner jungen Mannschaft fehlte die Ruhe, um in den entscheidenden Situationen eine passende Lösung zu finden“, analysierte Scharinger, „läuferisch und kämpferisch war ich zufrieden.“ Das Fazit von Schuster fiel ähnlich aus: „Wir waren auf Augenhöhe, haben nur wenige Chancen zugelassen. In dieser Verfassung können wir jedem Gegner in dieser Liga gefährlich werden.“

Das Resumée der beiden Trainer wäre wohl völlig anders ausgefallen, hätte VfR-Kapitän Aytac Sulu in der 34. Minute die größte Chance des gesamten Spiels genutzt. Der 23-Jährige verlängerte einen Eckball von Ralf Kettemann an den Pfosten. Der ehemalige Aalener Daniel Wagner im Tor der Gastgeber wäre chancenlos gewesen. „Ein Tor in dieser Situation und wir hätten gute Chancen gehabt, das Feld als Sieger zu verlassen“, ärgerte sich Scharinger.

Für die Kickers hatte Mijo Tunjic, der die Hälfte aller Kickers-Tore (18) erzielte, bereits in der Anfangsphase die Führung auf dem Fuß. Nach einem Steilpass stand er völlig frei vor VfR-Schlussmann Daniel Bernhardt. Der Schuss des Stuttgarter ging jedoch knapp am Gehäuse vorbei.

Mit Ausnahme von zwei Aalener Distanz-Schüssen von Hofmann und Joseph Mensah, bei denen Wagner jeweils auf dem Posten war, bekamen die 3180 Zuschauer im Gazi-Stadion nur wenig Chancen zu sehen. Beide Mannschaften neutralisierten sich. Aussichtsreiche Angriffe fielen häufig viel zu hektischen Aktionen zum Opfer. Nicht zuletzt deshalb zeigte sich Mittelfeldspieler Benjamin Barg nach dem Schlusspfiff vom Ergebnis enttäuscht: „Wer aufsteigen will, muss solche Spiele eigentlich gewinnen.“

Der Blick von Trainer Scharinger richtete sich jedoch gleich nach dem Spiel nach vorne. Denn im Heimspiel gegen den Tabellenvorletzten SV Wehen Wiesbaden II am kommenden Samstag ab 14 Uhr wollen die Aalener wieder dreifach punkten und die Hinrunde positiv abschließen. „Das muss das Ziel sein“, gibt Scharinger die Marschroute vor. „Allerdings ist Wehen eine Wundertüte. Man weiß nie, wer aus dem Drittliga-Kader nach unten stößt. Wir dürfen uns vom Tabellenplatz auf keinen Fall blenden lassen.“ Gegen die Hessen, die nur zwei ihrer letzten zehn Begegnungen gewannen, muss Scharinger allerdings auf Andreas Schön (fünfte Gelbe Karte) verzichten. Mit Marcel Klefenz und Tim Bauer kehren dafür zwei Spieler nach Sperren wieder in den VfR-Kader zurück.

Stuttgarter Kickers: Wagner – Gerster, D. Jung, Köpf, Rapp – Prediger, Abruscia (46. Steinle), Petruso, Ivanusa – Gümüssu (69. Savranlioglu), Tunjic

VfR Aalen: Bernhardt – Sulu, Januzi, Scheuring, Mensah (68. Liesenfeld) – Kettemann, Barg, Hofmann, Schön (76. Brandstetter), Dausch – Hohn

Schiedsrichter: Kircher (Rottenburg).

Zuschauer: 3180.

Gelbe Karten: D. Jung, Petruso – Schön, Hofmann.

Schwäbische Zeitung

Kickers fehlt Kaltschnäuzigkeit
Zu wenig Offensivaktionen beim 0:0 gegen den VfR Aalen – Ex-Torwart Tino Köstel Präsidiumskandidat

Das 0:0 der Stuttgarter Kickers gegen den VfR Aalen untermauerte die wesentliche Erkenntnis des bisherigen Saisonverlaufs: Die Blauen können gegen jedes Regionalligateam mithalten. Um selbst eine Spitzenmannschaft zu werden, muss Cleverness und Abgeklärtheit hinzukommen. Vor allem vor dem Tor.

Von Jürgen Frey

STUTTGART. Der Unterschied zwischen dem Tabellenachten und dem Tabellenersten? „Ich habe keinen gesehen“, sagte Kickers-Präsident Edgar Kurz. In der Tat war dieses Derby ein Duell auf Augenhöhe: Kämpferisch, läuferisch, spielerisch – die beiden alten Rivalen schenkten sich nichts. Was in Anbetracht des finanziellen Ungleichgewichts (Aalens Etat liegt bei geschätzten vier Millionen Euro, der der Kickers bei 1,6) keine Selbstverständlichkeit ist.

Es gibt also noch Luft nach oben bei den Blauen – in allen Belangen. Auf dem Platz fehlt der jungen Truppe die Ruhe und Abgeklärtheit in entscheidenden Situationen. Am deutlichsten zeigte sich die mangelnde Kaltschnäuzigkeit in der neunten Minute: Mijo Tunjic lief nach einem Traumpass von Dirk Prediger allein aufs Aalener Tor zu und schob den Ball am Pfosten vorbei (9.). „Im Spiel nach vorne fehlt uns noch die nötige Qualität“, räumte auch Trainer Dirk Schuster ein. Hinzu kam: Bei den zahlreichen Standardsituationen wurde Enzo Marchese (Grippe) schmerzlich vermisst.

Der Spielmacher wird in den letzten drei Partien vor Weihnachten beim 1. FC Nürnberg II (6. Dezember), beim SV Wehen Wiesbaden II (13. Dezember) und daheim gegen den SC Freiburg II (20. Dezember) wieder dabei sein. Und mittelfristig baut Kurz auf den Faktor Zeit: „Unsere Mannschaft hat Zukunft“, ist sich der Präsident sicher, „mit jedem Spiel gewinnt sie an Erfahrung.“

Hinter den Kulissen sucht der Kickers-Chef weiter nach einer Verstärkung für das Präsidium. Ein heißer Kandidat ist Ex-Keeper Tino Köstel (31), mit dem bereits Gespräche geführt wurden. Er passt sehr gut ins Anforderungsprofil der Führungsetage. Das Problem: Der studierte Wirtschaftswissenschaftler wird beruflich stark in Anspruch genommen, weshalb er auch seine Tätigkeit als Torwarttrainer beim Oberligisten SV Bonlanden nicht regelmäßig ausüben kann.

Stuttgarter Nachrichten

Kickers holen Punkt gegen Spitzenreiter
Die Stuttgarter spielen gegen den VfR Aalen 0:0

Stuttgart (red) – Die Stuttgarter Kickers bleiben in dieser Saison zu Hause ungeschlagen. Am 16. Spieltag der Fußball-Regionalliga trotzten die „Blauen“ dem Spitzenreiter VfR Aalen ein 0:0 ab und verteidigten damit ihren achten Tabellenplatz. Aalen musste dagegen die Führung an den 1. FC Nürnberg II abgeben. „Das war ein leistungsgerechtes Unentschieden. Auch wenn wir natürlich mit dem Ziel angetreten sind, das Spiel zu gewinnen“, sagte Kickers-Trainer Dirk Schuster.

Die Gastgeber mussten erneut auf ihren Spielmacher Enzo Marchese verzichten. Der Mittelfeldmann, der erst am Wochenende zuvor nach langer Verletzungspause sein Comeback gegeben hatte, hatte sich krank gemeldet. Für ihn kam Dirk Prediger hinter den Spitzen Mijo Tunjic und Gökhan Gümüssu zum Einsatz. Und Tunjic hatte vor 3180 Zuschauern auch die größte Möglichkeit in dem ereignisarmen Spiel. In der zehnten Minute schoss der Stürmer nach einem Steilpass von Prediger frei vor Aalens Torhüter Daniel Bernhardt knapp am linken Pfosten vorbei. „Uns hat heute vor allem der Zug nach vorne gefehlt, dass wir uns Chancen erarbeiten konnten“, kommentierte Schuster die Partie.

Eßlinger Zeitung

Vorberichte Stuttgarter Kickers – VfR Aalen

Kickers wollen Aalen ärgern

Keine Angst, die Regionalligapartie der Stuttgarter Kickers gegen den Spitzenreiter VfR Aalen fällt heute (14 Uhr) nicht dem Wetter zum Opfer. Auch wenn die Party nach dem Spiel darauf schließen lassen könnte: denn dann läutet auf Degerlochs Höhen der neue Werbepartner „Kleinwalsertal“ offiziell seine Skisaison ein.

Feiern dürfen die Fans also auf jeden Fall, und wenn es nach dem Trainer Dirk Schuster geht, dürfen sie sich obendrein über drei Punkte freuen: „Ich bin nach dem 0:0 in Kassel optimistisch, dass wir auch gegen robuste Teams wie Aalen, die bisher nur neun Gegentore bekommen haben, bestehen können“, sagt Schuster, der den Kollegen Rainer Scharinger noch aus gemeinsamen Karlsruher Zeiten kennt. Früher haben sie sogar nur einen Steinwurf entfernt gewohnt, inzwischen sind ein paar Kilometer daraus geworden. Und nachdem sich die beiden Trainer sonst regelmäßig austauschen, herrschte in dieser Woche eine Art Kontaktsperre. „Das ist ganz gut so“, sagt Schuster, der sich voll und ganz auf die Partie gegen den Spitzenreiter konzentrieren will. Verzichten muss er nur auf den gesperrten Michele Rizzi, der aber bei der zweiten Mannschaft eingesetzt wird, um im Rhythmus zu bleiben.

„Wir haben die Qual der Wahl“, sagt Schuster zur Aufstellung und fügt hinzu: „Vielleicht wird es ja eine kleine Überraschung geben.“ Auch beim Ergebnis? „Die Spieler brennen darauf zu zeigen, dass sie in der Lage ist, Mannschaften von ganz oben zu schlagen.“ Der Stimmung bei der anschließenden Feier käme das entgegen. Und vielleicht schaut ja auch Rainer Scharinger vorbei, der nicht nur Schuster kennt, sondern auch die Kickers aus seiner kurzen Zeit 2001/02 bei den Blauen. ump

Stuttgarter Zeitung

Kickers wollen den Spitzenreiter stürzen

STUTTGART (bäu). In den vier Partien vor der Winterpause geht es für die Stuttgarter Kickers gegen die ersten drei der Regionalliga-Tabelle. Am Samstag macht Spitzenreiter VfR Aalen den Auftakt (Gazistadion/14 Uhr). „Wir haben die Chance, einen großen Sieg zu landen“, sagt Kickers-Trainer Dirk Schuster. Einfach wird“s aber nicht. In 15 Spielen kassierten die Aalener nur neun Gegentore. Trotzdem scheint das junge Kickers-Team gewappnet zu sein. Das Remis zuletzt bei Hessen Kassel – auch ein Spitzenclub – deutete das Potenzial an. Personell hat Schuster bis auf die Verletzten Marcel Charrier und Luis Rodrigues sowie den gesperrten Michele Rizzi die freie Auswahl.

Stuttgarter Nachrichten

Kickers empfangen den Spitzenreiter

Stuttgart (bw) – Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers fordert heute (14 Uhr) im heimischen Gazi-Stadion den Spitzenreiter VfR Aalen heraus. „Die Chancen stehen bei 50:50“, ist Kickers-Trainer Dirk Schuster gelassen und gibt einen Punkt als Minimalziel vor. Schließlich soll es dabei bleiben, dass die Kickers zu Hause ungeschlagen sind. „Aalen spielt sehr diszipliniert und hat seine Stärken im Defensiv-Verhalten“, sagt Schuster. Der VfR stellt mit erst neun Gegentreffern die beste Abwehr der Liga. Aber auch Stuttgarts Torhüter Daniel Wagner musste erst 14 Mal hinter sich greifen. Der 22-Jährige ist im Duell mit seinem ehemaligen Team von der Ostalb, wo er nur die Nummer zwei war, sicher besonders motiviert. Innenverteidiger Simon Köpf, der ebenfalls im Sommer aus Aalen kam, ist nach seiner Schweinegrippe-Erkrankung rechtzeitig vor dem Derby wieder fit. Dagegen fehlt Mittelfeldspieler Michele Rizzi nach seiner fünften Gelben Karte.

Eßlinger Zeitung

Vorberichte Stuttgarter Kickers – VfR Aalen

Schuster verhängt eine Kontaktsperre

Kickers-Trainer und Aalens Scharinger verbindet viel – nur nicht vor dem Derby

STUTTGART (bäu). Am vergangenen Dienstag erlebte Dirk Schuster seine erste Hauptversammlung als Trainer der Stuttgarter Kickers. „Es war eine harmonische Versammlung, auf der klare Ziele formuliert wurden“, sagte er. Was die sportlichen Ziele anbetrifft, kann Schuster gemeinsam mit seinem Team am Samstag (Gazistadion/14 Uhr) gegen Tabellenführer VfR Aalen die Richtung vorgeben.

Das Derby in der Fußball-Regionalliga ist auch ein Wiedersehen zweier Weggefährten. Dirk Schuster und VfR-Trainer Rainer Scharinger kennen sich aus Zeiten als Spieler beim Karlsruher SC. Danach ließen sie den Kontakt nicht abreißen und profitieren seit dieser Saison davon. Zumindest Dirk Schuster. Stets zwei Wochen nach Aalen spielen die Kickers gegen den VfR-Gegner. Die Gunst des Spielplans nutzt Schuster für einen Anruf beim Kollegen, um über den Gegner erste Informationen einzuholen. „Vor dem Spiel gegen Aalen habe ich eine Kontaktsperre verhängt“, sagt Schuster und grinst. Über den VfR Aalen braucht er ohnehin keine Informationen – er weiß: Der Spitzenreiter besitzt ein gut organisiertes Team mit Stärken in der Defensive. Doch nicht nur den Trainerjob haben Schuster und Scharinger, der vor der Saison bei den Blauen als Coach im Gespräch war, gemeinsam, sondern auch in Ronny Zeller den gleichen Berater. Und zwischen den Wohnorten – Scharinger wohnt in Söllingen, Schuster in Karlsruhe-Durlach – liegen nur sieben Kilometer. Der gemeinsamen Fahrt zum Spiel steht nur die Kontaktsperre im Weg.

Stuttgarter Nachrichten

Die Fieberkurve steigt an – vor dem Derby gegen Tabellenführer VfR Aalen

Kein Vergleich
Fußball, Regionalliga: Erstaunliche Entwicklung bei den Stuttgarter Kickers

Sie sind beide Absteiger. Sie wollen beide in absehbarer Zeit zurück in die Dritte Liga. Und sie haben beide eine extrem junge Mannschaft. Es gibt aber auch viele Unterschiede zwischen den Stuttgarter Kickers und dem VfR Aalen. „Wirtschaftlich liegen sogar Welten dazwischen“, sagt Dirk Schuster vor dem Derby am Samstag. Anpfiff im Gazi-Stadion: 14 Uhr.

ALEXANDER HAAG

Unterm Fernsehturm wird wieder gejubelt: Die Kickers-Spieler Demis Jung, Marcel Ivanusa und Mijo Tunjic wollen am Samstag im Derby den Tabellenführer VfR Aalen ärgern. (Foto: Eibner)
In der vergangenen Drittligasaison gab’s nur einen Sieger. 3:1 und 4:1 gewann der VfR Aalen die beiden Punktspiele gegen die Stuttgarter Kickers. Auch beim Derby am Samstag sind die Ostälbler in der Favoritenrolle – zumindest vom Papier her. Kickers-Trainer Dirk Schuster stört das wenig. Der Ex-Nationalspieler glaubt vielmehr an ein Duell auf Augenhöhe. „Die Chancen stehen 50:50. Wenn wir unser volles Leistungsvermögen abrufen, können wir jedem Gegner gefährlich werden.“
Gefährlich waren die Kickers in der bisherigen Saison allerdings nicht immer. Zwar gab’s in 15 Ligaspielen nur drei Niederlagen, andererseits stehen aber auch erst fünf Siege zu Buche und damit nur Platz acht. „Die Platzierung ist sekundär“, sagt Schuster. Viel wichtiger sei das Auftreten seiner Mannschaft. „Das war von zwei Ausrutschern abgesehen durchweg ansprechend. Und das 0:0 in Kassel hat gezeigt, dass wir für mehr als 90 Minuten Luft haben. Wir konnten in den letzten 20 Minuten nochmal Gas geben.“ Der Trainer weiß aber auch, dass unterm Strich noch zu wenig Punkte stehen. Für Schuster ist das allerdings keine Frage der fehlenden Qualität. „Wir haben eine extrem junge Mannschaft, der noch die Erfahrung und die Abgezocktheit fehlt. Aber so etwas lernt niemand von heute auf morgen.“ Angesichts der Tatsache, dass ein Großteil der Mannschaft vor einem halben Jahr noch in der U23 spielte, „haben wir eine erstaunliche Entwicklung hinter uns“. Bestes Beispiel: Mijo Tunjic. Der 21-Jährige brachte es in der Dritten Liga auf sechs Einsätze. In dieser Runde hat er alle 15 Spiele absolviert und bereits neun Treffer erzielt – die Hälfte aller Kickers-Tore.
Intensiv verfolgt Schuster auch den Umbruch beim VfR Aalen mit. Und er ist keineswegs verwundert, dass der kommende Gegner mit einer neuformierten Truppe schon an der Tabellenspitze steht. „Aalen hat sich sehr gut verstärkt und mit Rainer Scharinger einen hervorragenden Fachmann, der genau weiß, was er tut.“ Die Tatsache, dass in Aalen noch immer keiner vor der Meisterschaft spricht, kann Schuster verstehen: „Ein Aufstieg in dieser Liga ist nicht planbar.“ Zumal der Kickers-Trainer im VfR-Angriff durchaus noch Luft nach oben sieht: „Es gibt in der Regionalliga viele Mannschaften, die viel mehr Tore schießen als der VfR Aalen.“

„Es liegen Welten dazwischen“
Dennoch: „Wenn Rainer Scharinger die Situation realistisch einschätzt, weiß er, dass der VfR ganz oben mitspielen kann“, sagt Schuster und fügt hinzu, dass seine Elf davon noch weit entfernt ist: „Mit dem VfR Aalen können wir uns nicht vergleichen. Wirtschaftlich liegen sogar Welten zwischen den Vereinen.“

Schwäbische Post

Interview: Simon Köpf vom Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers: „Die Chancen im Derby stehen 50:50“

„Ich fiebere nicht mehr mit“

Beim VfR Aalen wurde er ausgemustert. Jetzt hofft Simon Köpf (22), dass er die Nachwehen der Schweinegrippe schnellstmöglich übersteht, um am Samstag gegen seinen Ex-Club auf dem Platz stehen zu können. Im Interview spricht der Innenverteidiger der Stuttgarter Kickers über die Krankheit und darüber, dass „ich mit dem VfR längst abgeschlossen habe“.

ALEXANDER HAAG

Herr Köpf, wie geht es Ihnen?
Köpf: Schon viel besser.
Wie sehr hat Sie die Schweinegrippe zurückgeworfen?
Die ersten drei Tage bin ich wirklich richtig flach gelegen, hatte über 40 Grad Fieber. Doch dann ging’s stetig bergauf. Letztendlich war es nichts anderes als eine normale Grippe. Um die Schweinegrippe wird meiner Meinung nach viel zu viel Wirbel gemacht.
Sind Sie schon wieder fit, um 90 Minuten Fußball zu spielen?
Ich fühle mich zwar schon wieder fit, aber es ist noch fraglich, ob ich am Samstag schon spielen kann. Ich werde jedenfalls alles dafür tun, und ich würde natürlich gerne auflaufen.
Weil Sie dem VfR Aalen zeigen wollen, dass Sie es können.
Nein, es sind zwar einige Dinge vorgefallen, aber die betreffenden Personen sind längst nicht mehr da. Ganz ehrlich: Es freut mich, dass der VfR Aalen jetzt einen Weg gefunden hat, um erfolgreich sein zu können. Aber ich fiebere nicht mehr mit. Mit dem VfR Aalen habe ich längst abgeschlossen.
Überrascht es Sie, dass der VfR Aalen so kurz nach dem Umbruch schon an der Tabellenspitze steht?
Nein. Wir mussten vor Saisonbeginn bei den Stuttgarter Kickers einen Bogen ausfüllen. Schon da hatte ich den VfR Aalen als Meisterschaftskandidaten auf meinem Zettel.
Weil …
… der VfR Aalen sehr gute Spieler geholt hat. Die Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern stimmt dort. Die
Stärke des VfR Aalen ist die Defensive. Die wird auch am Samstag im Derby nur schwer zu knacken sein.
Auch die Kickers haben in 15 Spielen erst 14 Gegentore kassiert. Und die Stürmer des VfR sind nicht gerade für ihre Treffsicherheit bekannt.
Klar, die Aalener Stürmer haben bislang nicht viel getroffen. Aber der VfR steht nicht umsonst da vorne. Die Mannschaft hat genügend Qualität, um trotzdem Tore schießen zu können. Auf uns kommt am Samstag einiges zu.
In Aalen wurden Sie als Außenverteidiger eingesetzt, bei den Kickers ausschließlich in der Innenverteidigung.
Ja, und als Innenverteidiger fühle ich mich richtig wohl. Das passt zu mir, und dort macht’s mir richtig Spaß.
Die Kickers stehen als Absteiger mit 22 Punkten auf Platz acht.
Das ist o.k.. Unsere Zielsetzung für diese Runde ist es, dass wir eine gute Saison spielen und nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Es war klar, dass wir nicht aufsteigen können. Das wollen wir kommende Runde. Da wollen wir den Aufstieg in Angriff nehmen.
Was muss bei den Stuttgarter Kickers noch besser werden?
Wir spielen zwar offensiv, aber wir lassen zu viele Chancen liegen. Es ist keineswegs so, dass uns vorne die Qualität fehlt. Aber wir haben ein Durchschnittsalter von 21 Jahren. Da fehlt oft noch die Erfahrung. Immerhin: Mijo Tunjic hat bereits neun Tore erzielt.
Wie sehen Sie die Rollenverteilung beim Derby am Samstag?
Die Chancen stehen 50:50. Klar, Aalen ist vom Papier her leicht favorisiert. Aber wir sind sehr heimstark, haben zuhause noch kein Spiel verloren. Diese Serie wollen wir halten. Unser Trainer Dirk Schuster sagt immer, dass wir jeden schlagen können. Das wollen wir jetzt gegen Aalen zeigen.

Schwäbische Post